Frage: 3 jähriger hört nicht

Guten Morgen! Unser sohn wird in zwei Monaten drei Jahre. Er hört gar nicht, auch nicht in gefahrensituationen. Er rennt an der Straße weg, fährt so weit mit seinem Laufrad vor so das wenn wir Stopp rufen, dass er auch dann nicht anhält. Er ignoriert es. Wirft er mit Steinen und wir bitten ihn aufzuhören grinst er uns nur an. Schicken wir ihn auf sein zimmer, ist es ihn egal, Spielzeug einziehen, egal, Fernseh Verbot, egal, ihm ist alles egal. Irgendwann sagt er, er wäre wieder lieb, das hält dann zehn Minuten an und alles beginnt von vorne. Was können wir tun? Hab gerade in gefahrensituationen echt Angst. Gut zureden interessiert ihn nicht. Vielen dank schon einmal!!

von 83bambi am 05.06.2017, 10:05



Antwort auf: 3 jähriger hört nicht

Liebe 83bambi, läuft Ihr Sohn im Straßenverkehr weg, dann darf er für den Rest des Weges an der Hand laufen. Beim nächsten Spaziergang bekommt er eine neue Chance. Ebenso beim Laufrad fahren. Er fährt vor und hört nicht auf Stopp, achten Sie darauf, dass Sie früh genug rufen und er Sie auch wirklich hören kann, tragen Sie das Laufrad und Ihr Sohn darf laufen. Am nächsten Tag gibt es eine neue Möglichkeit für ihn, zu zeigen, dass er doch aufpassen und hören kann. Vergessen Sie nicht, Ihren Sohn zu loben, wenn Situationen, und sind es auch nur Kleinigkeiten, gut gelaufen sind. Loben Sie ihn in der direkten Situation, da er sich später nicht mehr daran erinnert, dass er z.B. an der Straßenecke angehalten ist. Wirft Ihr Sohn mit Steinchen, dann holen Sie ihn nach einem deutlichen Nein von den Steinchen weg. Angedrohte Konsequenzen, die nicht in Bezug zu der unerwünschten Handlung stehen, wie z.B. Fernsehverbot wegen Weglaufens an der Straße, werden nicht zum Erfolg führen. Kinder verstehen den Zusammenhang nicht und können aus dem Grund noch gar nicht "angemessen" darauf reagieren. Auch Konsequenzen, die in der Ferne liegen und sei es auch nur eine Viertelstunde, sind für Kinder nicht mehr nachvollziehbar. Wann sind Konsequenzen, wie Spielzeugentzug, Fernsehverbot oder auf das Zimmer geschickt werden sinnvoll? Mit zwei Jahren auf jeden Fall noch nicht, da die Einsicht altersbedingt noch nicht reifen konnte. Spielzeugentzug für Werfen oder Hauen mit dem Spielzeug, das dann entzogen wird. Ins Zimmer schicken, vielleicht dafür, wenn anderen Kindern mutwillig wehgetan wird. Mit zwei Jahren ist es aber besser, das Kind an die Seite zu nehmen und es darf neben Mama sitzend für zwei Minuten nicht spielen. Fernsehverbot greift vielleicht, wenn abends beim Umziehen und Waschen nicht mitgearbeitet wird und dann leider keine Zeit mehr für das Sandmännchen ist. Alle Konsequenzen sollten aber immer auch liebevoll und ruhig entgegengebracht werden. Wie schon gesagt, alle beispielhaft genannten Konsequenzen sind noch nicht für zwei- oder dreijährige Kinder geeignet. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.06.2017



Antwort auf: 3 jähriger hört nicht

Da wird dir nur knallharte Konsequenz weiter helfen. Läuft er weg, muss er die restliche Zeit an der Hand gehen oder ihr dreht direkt in und geht nach Hause. Laufrad fahren gibt es vorerst nicht mehr wenn er dabei nicht hört. Das ist zwar nervig (vor allen das direkt wieder nach Hause gehen wenn man eigentlich was vor hat) aber es zeigt tatsächlich Erfolge. Natürlich immer wieder die Chance geben (zum Beispiel am nächsten Tag) ob er dann besser hört. Es dauert zwar etwas aber es hilft. Redet vorher mit ihm. Erklärt ihn die Regeln und dann seid konsequent. Eine neue Chance bekommt er frühestens am nächsten Tag und nicht wenn er sagt er wäre wieder lieb. Alles liebe und starke Nerven

von Myfairlady11 am 05.06.2017, 19:36



Antwort auf: 3 jähriger hört nicht

Huhu, Zunächst einmal solltest du versuchen herauszufinden, was eigentlich das zugrunde liegende Problem ist, anstatt "härtere Geschütze" aufzufahren. Bestrafungen, harte Konsequenzen etc. mögen kurzfristig durch Angst vor Bestrafung zu schnellen positiven Ergebnissen führen, werden aber gewiss nicht dazu beitragen, dass du die langfristigen Wünsche die du für die Zukunft deines Kindes hegst erfüllt werden. Was dein Kind nämlich daraus lernt ist, dass man eigentlich nur der Stärkere sein muss und den Schwächeren unterdrücken/bestrafen um zu kriegen was man will. So eine "logische Konsequenz" wie sie gerne genannt wird, hat als einzigen Zweck durch Bestrafung ein vermeintlich(!) unangemessenes Verhalten zu unterbinden. Für so ein kleines Kind macht es jedoch keinen Unterschied, ob durch ständiges Trödeln ganz logisch die Zeit zum spielen kürzer wird oder es ganz unlogisch Fernsehverbot erhält. Es kann noch gar nicht erkennen, warum Trödeln ein Fehlverhalten ist und weshalb Mama pünktlich irgendwo zu einem Termin erscheinen muss. Sie verstehen nicht, warum es so wichtig ist pünktlich auf Arbeit zu sein und wieso das nicht einfach ein bisschen später geht. Die Androhung einer Konsequenz ist also ein Zwang etwas zu tun, was sie grad nicht wollen. Wie die Strafe aussieht ist egal. Eine Strafe lässt in einem Kind immer Schuldgefühle und das Gefühl, nicht geliebt zu werden, aufkommen. Aber von unserer Liebe sind sie abhängig, deshalb werden sie alles tun, um sie nicht zu verlieren. In dem Fall das angebliche Fehlverhalten abstellen. Diese "Konsequenzen" lassen beim Kind aber keine Einsicht entstehen, dass sein Verhalten falsch war. Fühlt es sich unrecht behandelt (weil es nicht mal versteht was falsch war) entstehen Rachegedanken. Es weiß nur, wenn es ewas tut,was den Eltern missfällt, wird es bestraft. Wo ist ein gemeinsames Lösung finden, wenn man einen Ausflug abbricht und wieder heim geht? Wo genau lernt das Kind, wie man zusammen eine Lösung findet,wie man "kooperiert"? Den darum geht es ja - Kooperation. (Kooperation beinhaltet immer, dass beide Seiten auf dasselbe Ziel hinarbeiten, nicht dass nur der andere auf unseres hinarbeiten soll.) Wenn Erwachsene einen anderen Erwachsenen "durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung, oder Unterlassung bringen wollen" ist das übrigens Nötigung und strafbar. (vgl. § 240 StGB) Stell dir vor dein Mann kommt heim und sagt "bitte mach mir einen Kaffee, ich bin so müde". Du sitzt auf dem Sofa und willst noch kurz die Antwort hier im Forum zu Ende lesen. "Gleich Schatz, ich lese zu ende und mache dann einen." Dein Mann: "wenn du ihn nicht sofort machst, gehe ich wieder und kaufe einen beim Bäcker!" Irgendwie albern, aber so geht es unseren Kindern dauernd... nur dass die Antwort im Forum bei Kindern eher ein spannendes Spiel ist, das wir für nutzlos erachten. So, jetzt aber mal zur Alternative und dazu warum dein Kind vieleicht gar nicht mehr hören mag. Wenn wir ein paar mal nett bitten und das Kind reagiert sofort, wird das oft nicht wahrgenommen, als selbstverständlich hingenommen. Damit übersehen wir schonmal jede Kooperationsbereitschaft. Wir verlieren schnell die Geduld, weil unser Kind scheinbar nie hört, das Kind ärgert sich, weil seine Bemühungen nicht anerkannt werden und ist immer seltener zur Kooperation bereit. Die Folge: " wenn du nicht hörst, dann gehen wir nach hause!" Übrigens gibt es da auch eine Art selbsterfüllende Prophezeihung. Desto öfter unser Kind hört "du hört nie, wenn ich was sage/ machst nur Blödsinn", desto mehr glaubt es daran, dass dem so ist und es verhält sich entsprechend. Kann man manchmal gut bei kleinen spielenden Kindern hören, die Selbstgespräche führen. "Ich bin immer böse, ich mache immer alles kaputt" während der Zug zerschlagen wird. Zudem sollte ein Kind grundlegend in einer ja-Umgebung aufwachsen. Zu viele "nein" (z.b. aus Bequemlichkeit) sorgen für Unmut. Gibt es nur wenige sinnvolle neins, werden diese auch viel breitwilliger akzeptiert. Die kinder wissen dann, es sind uns wichtige neins. Schlechte Kooperationsbereitschaft kann des Weiteren auch durch Aufmerksamkeitsmangel entstehen. (Einer der häufigsten Gründe überhaupt) Hier hilft dann natürlich nur, mehr Aufmerksamkeit und das Problem behebt sich von alleine. Man sollte auch aufhören zu glauben, das Kind ärgere absichtlich. Das kann es mangels Empathie (erst ab 4) noch gar nicht. Es steckt eventuell Unverständnis oder Forscherdrang hinter einem Verhalten. Alternativen anbieten geht fast immer. Statt die Seiten eines Buches zu zerreißen, die Blätter einer alten Zeitschrift zerschnipseln. Und wenn gar nichts mehr geht, aus der Situation bringen (ohne Schimpfen und drohen) und ablenken. Bei Gefahrensituationen, z.B. im Straßenverkehr, musst du selbsterständlich sofort eingreifen. Das Kind darf nur an der Hand über die Straße. (Lass es aber ncht wie eine Bestrafung wirken, eher eine allgemeine Regel). Erkläre immer wieder, mache richtiges Verkehrstraining mit ihm. Er soll gucken für dich, sagen wenn eine Ampel grün ist, etc. Spiele niemals Fangen! (Noch nicht) Es gibt im Notfall Leinenrucksäcke. Klar unsere Kinder sind keine Hunde, aber meist fühlen sie sich dadurch nicht kompromittiert. Es ist eher ein Rucksack mit langem lustigem Schwanz, ein Spiel. Andere Leute werden pikiert gucken, aber besser als ein überfahrenes Kind im Zweifelsfall. Wegrennen, nicht hören, überhören, ignorieren, rumwüten - ist normales altersentsprechedes Trotzverhalten. Es ist übrigens stärker, je mehr Zwang und Bestrafung eingesetzt wird, da Kinder irgedwie Selbstbewusstsein aufbauen müssen. Sie werden sich dagegen wehren. Es ist sogar in den kurzen Momenten (überlebens)wichtiger als die Liebe. Ich würde einfach versuchen so viel Aufmerksameit zu speden, wie ich kann und nicht mehr zu strafen. Möglichst wenige, aber dann berechtigte neins aussprechen. Über Ärger, Wut, Kummer etc. Hinweg trösten. Nichts ist wichtiger, als dass unsere Kinder dabei liebevoll begleitet werden und lernen solche Gefühle (ohne ersatzbefriedigung) auszuhalten. Lasse ihn nicht deine persönlichen Grenzen übertreten und achte seine. Dann wird es sich langfristig bessern. Liebe Grüße :)

von Avraa am 05.06.2017, 22:35



Antwort auf: 3 jähriger hört nicht

Ach was mir auch noch einfällt ist "beim gut sein erwischen". Damit kann man ein Verhalten sehr stark lenken. Als Beispiel die Situation mit dem weglaufen an der Straße. Er rennt weg, ihr schimpft. Stattdessen macht es nun umgekehrt. Achtet richtig akribisch darauf eine Situation zu erwischen, in der er vor einer Straße stehen bleibt. Es ist vollkommen unwichtig, ob er das bewusst tat oder nur so durch Zufall gerade eben dort steht. Bemerkt sofort, wie gut er sich doch daran erinnert hat, dass man vor einer Straße stehen bleibt. Vermutlich ist er überrascht, wenn es Zufall war, aber das Lob wird ihm gefallen, das will er nochmal hervorrufen. Macht das immer wieder so. Lob verstärkt sich übrigens, sobald es an eine dritte Person gerichtet wird. Wenn du also zu deinem Mann sprichst und sagst wie toll sein Sohn sich gerade erinnert hat, stehen zu bleiben.

von Avraa am 05.06.2017, 22:52



Antwort auf: 3 jähriger hört nicht

Hi Wie geht es euch heute ? Wie läuft es mit eurem Kind? Sind in der selben Lage zurzeit! Liebe Grüße

von Kaddi1007 am 12.07.2020, 13:23



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