Hallo Frau Ubbens,
es geht um folgendes. Meine 2-jährige Tochter schläft in ihrem eigenen Bett in unserem Elternschlafzimmer neben meinem Bett. Ich genieße diese Nähe sehr und meine Tochter auch. Nun ziehen wir demnächst um und mein Mann möchte, dass meine Tochter in ihrem Zimmer schlafen soll. Damit bin ich aber nicht einverstanden. Ich brauche die Nähe meiner Tochter, zumal ich eh mehr als die halbe Nacht allein schlafe weil mein Mann aus beruflichen Gründen erst sehr spät nach Hause kommt und oft auch auf der Couch einschläft. Außerdem wird sie noch öfter in der Nacht wach und fragt nach mir. So habe ich kurze Wege und kann mich schnell um sie kümmern. Es ist für uns beide besser, da ich morgens 5 Uhr aufstehen muss. Schadet es meiner Tochter in ihrer Entwicklung, wenn sie in meiner Nähe schläft? Sie selbst sagt auch, dass sie in ihr Bett möchte, was sie logischerweise auch darf. Ich schaue Nachts sehr oft nachbihr, einfach um zu sehen, dass es ihr gut geht und das sie gut zugedeckt ist.
Ist es denn wirklich falsch, sie bei mir haben zu wollen? Danke schon mal im Voraus für die Zeit die Sie sich zum Antworten nehmen.
von
Artemis36
am 17.09.2013, 22:42
Antwort auf:
2-Jährige schläft im Elternschlafzimmer im eigenen Bett
Liebe Artemis,
grundsätzlich obliegt es den Eltern, wo sie ihre Kinder zum schlafen legen. Manche möchten die Nähe, die meisten legen ihre Kinder im Alter von 6 Monaten bis 1 Jahr in ihr eigenes Bett, im Kinderzimmer zum schlafen hin.
So schön diese Nähe ist, irgendwann wird Ihre Tochter aus dem Schlafzimmer ausziehen. Klammern Sie als Mutter nicht zu sehr an ihr. Ihre Tochter wird selbständig werden müssen. Wie Sie selbst schreiben, brauchen Sie die Nähe Ihrer Tochter und nicht umgekehrt. Passen Sie auf, dass Sie Ihre Tochter damit nicht irgendwann einengen.
Sie schreiben, dass Ihre Tochter nachts desöfteren wach wird und nach Ihnen fragt, das ist Gewohnheit geworden. Sie sichert sich genauso ab, wie Sie sich absichern, indem Sie nachts häufiger nach Ihr gucken. Passen Sie auf sich auf, damit Sie genügend Schlaf bekommen, Ihre Tochter wird auch gut schlafen, wenn Sie nicht nach ihr schauen.
Wie gesagt, grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Kinder längere Zeit im Elternschlafzimmer schlafen, aber auch Ihre Tochter wird lernen alleine in einem Zimmer zu schlafen und nachts nicht mehr nach Ihnen zu fragen.
Wie sieht es tagsüber aus? Sind Sie sehr viel mit Ihrer Tochter zusammen oder besucht sie eine Kinderkrippe? Brauchen Sie tagsüber auch die Nähe Ihrer Tochter?
Alles Gute und viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 20.09.2013
Antwort auf:
2-Jährige schläft im Elternschlafzimmer im eigenen Bett
Liebe Sylvia,
haben Sie vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Sie haben mir schon ein Stück weiter geholfen.
Meine Tochter besucht seit über einem Jahr den Kindergarten und hat sehr viel Spaß dort und hat enorme Entwicklungssprünge gemacht. Sie ist sehr glücklich dort.
Tagsüber klammere ich gar nicht, bin oft mit ihr draußen spielen oder bei ihrer kleinen Freundin basteln etc.
Mein Problem ist einfach nur die Nacht. Da kommen Ängste hoch, die tagsüber nicht vorhanden oder eben verdrängt werden.
Wie kann ich diese Ängste besiegen?
Einen wundervollen Start in die neue Woche und ich hoffe auf eine kurze Antwort von Ihnen.
Viele Grüße.
von
Artemis36
am 23.09.2013, 06:32
Antwort auf:
2-Jährige schläft im Elternschlafzimmer im eigenen Bett
Liebe Artemis36,
vielen Dank für die Rückmeldung.
Versuchen Sie es doch damit, dass wenn Sie selbst zu Bett gehen noch einmal nach Ihrer Tochter schauen und dann die Kinderzimmertür und auch die Schlafzimmertür weit offen stehen lassen, so sind Sie förmlich in einem Raum mit ihr und brauchen nicht das Gefühl zu haben, nicht bei ihr zu sein. Vorübergehend hilft sonst auch ein Babyphone, so brauchen Sie sich schon mal nicht die Sorgen machen, sich nicht um Ihre Tochter kümmern zu können, weil Sie sie womöglich nicht hören.
Ihre Ängste, allein zu sein, zu überwinden ist vielleicht eine Sache der Übung. Evtl. hilft Ihnen die offene Tür schon ein ganzes Stück weiter. Versuchen Sie es eine Weile. Sollte es für Sie persönlich zu schwierig werden, diesen Abstand zu haben, empfehle ich Ihnen einen ärztlichen Rat einzuholen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 23.09.2013