Hallo Herr Prof. Dr. Costa,
je mehr ich über das Thema Ernährung in der SSW lesen und höre, desto verunsicherter bin ich bei einigen Lebensmittel.
z. B. stelle ich mir die Frage, ob ich Kochschinken oder Aufschnittwurst vom Metzger essen kann, wenn diese auf der gleichen Maschine wie Salami und Rohschinken aufgeschnitten wurden?
Können Keime auf diesem Weg verbreitet werden? Oder müsste ich wirklich Salami oder Rohschinken essen, um mich infizieren zu können?
Und wie verhält es sich mit Parmesan im Restaurant, der oft in kleinen Schälchen mit auf den Tisch gestellt wird? Ist Parmesan grundsätzlich aus erhitzter Milch hergestellt, oder müsste man das nachfragen? Und ist die offene Lagerung bedenklich?
Ist Gorgonzola wegen des Schimmels grundsätzlich ein Problem, oder kann ich eine Soße, die gekocht hat, bedenkenlos essen?
Vielen Dank für Ihre Mühe
von
LUC
am 14.01.2020, 08:35
Antwort auf:
Vorsicht bei Aufschnitt-Wurst, Parmesan und Gorgonzola?
Kochschinken oder Aufschnittwurst vom Metzger dürfen Sie essen, auch wenn diese auf der gleichen Maschine wie Salami und Rohschinken aufgeschnitten wurden. Grundsätzlich können zwar so Keime übertragen werden, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Idealerweise sollten die (rotierenden) Messer der Schneidemaschine jedes Mal mit einem trockenen Tuch abgewischt werden, bevor die nächste Wurst abgeschnitten wird... Das macht niemand, weil man annimmt, dass die Wurst nicht infiziert ist. Diese Annahme stimmt in den meisten Fällen.
Aber eines steht fest - eine absolute Sicherheit gibt es nicht.
Parmesan darf man auch im Restaurant essen, wenn man schwanger ist. In guten Lokalen mit vielen Kunden ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass der Käse über Tage und Wochen herumliegt...
Gorgonzola enthält zwar einen Edelpilz, den man essen darf. Wichtig ist nur, dass der Käse frisch ist und nicht lange offen gelagert wird. In einer gekochte Soße dürfen Sie den Gorgonzola bedenkenlos essen.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 25.01.2020