Sehr geehrter Herr Dr. Costa,
ein frohes neues Jahr wünsche ich Ihnen.
Eine Verständnisfrage zur Definition von "rohen Eiern", die man ja meiden soll: Ist eigentlich ein Spiegelei, das man auf beiden Seiten angebraten hat, aber noch flüssiges Eigelb enthält, als rohes Ei zu betrachten und damit in der Schwangerschaft verpöhnt? Keime könnten ja nur von der Schale kommen und das Eigelb kommt ja meist mit der Schale nicht in Berührung, nur das Eiweiß...
Gekochte Eier mit weichem Dotter dürften ja auf jeden Fall ok sein, oder? (6-Minuteneier)
Komisch, was einem erst zur Hälfte der zweiten Schwangerschaft auffällt - der ersten hat es zumindest nicht geschadet.
Mit freundlichen Grüßen
von
tanzmit
am 07.01.2014, 12:24
Antwort auf:
Spiegelei = rohes Ei?
Das sind mehrere Fragen.
Erstens kann ein Ei auch von vornherein und von Innen infiziert sein, also ohne dass die Schale beschädigt sein muss. Die Schale ist auch nicht so dicht, dass nichts hindurchdringen könnte. Die Schale hat sehr kleine Poren und z.B. Gas kann durch diese Poren durch gehen. Da Bakterien und Viren sehr klein sind, ist davon auszugehen, dass sich ein Ei auch von außen nach Innen infizieren kann.
Solange das Eigelb flüssig ist, bedeutet das, dass die enthaltenen Stoffe (vor allem die Proteine, auch Eiweiße genannt) nicht so stark erhitzt worden sind, dass sie ihre Struktur ändern und fest werden. Für die Bakterien hieße das also, dass sie nur erwärmt aber nicht zerstört worden sind.
Wenn gekochte Eier weich aber nicht flüssig sind, dürften sie ausreichend stark erhitzt worden sein.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 16.01.2014