postprandiale Hyperglykämie durch Ernaerhungsgewohnheiten oder stets SSDiabetes?

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Frage an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

Frage: postprandiale Hyperglykämie durch Ernaerhungsgewohnheiten oder stets SSDiabetes?

Hallo und vielen Dank schon einmal! Ich bin derzeit in der 30 ssw und die fetalen biometrischen Daten entsprachen in den letzten 8 Wochen bis auf die Femurlänge (54,2 bei 28+1) einem 7-13 Tage früheren ET, obwohl der Zeugungstermin zweifelsfrei nachvollziehbar ist (Ovulationstests und Ultraschal). Die letzte Gewichtsschätzung nach Hadlock 4 lag bei etwa 1500 Gramm bei 28+1, laut US Gerät meines Frauenarztes sogar bei 1800 gramm. Bis auf die biometrischen Daten gab es keinerlei Hinweise auf Gestationsdiabetes: normale Fruchtwassermenge, Gewichtszunahme bisher bei 7,5 kg bei einem Anfangs BMI von unter 18,5, unter 35 Jahre. Bei der Feindiagnostik in der 23 ssw wurde ich angewiesen schnellstmöglich einen Glukosetoleranztest zu machen. Dieser (50 g Loesung, 1 Stunde) war absolut unauffällig (126). Mit der Glukoselösung habe ich gleichzeitig noch 2 belegte Brötchen gegessen, da ich nicht nüchtern sein dürfte. Nach dem 3. Screening bei 28+1 habe ich ein Blutzuckermessgerät bekommen und wurde angewiesen für 1-2 Wochen täglich morgens 1 Stunde nach Beginn des Frühstücks meinen Blutzucker zu messen. Ich habe zusaetzlich noch meinen Nüchterner gemessen. Ich habe etwas ungewöhnliche Ernährungsgewohnheiten: Ich esse lediglich zwei Mal am Tag, zumeist absolut ohne Zwischenmahlzeiten. Die Mahlzeiten fallen aber entsprechend sehr groß aus. Zwischen den Mahlzeiten liegen in der Regel 8 -16 Stunden ohne dass ich Hunger verspüre oder mein Blutzucker absinkt. Meine Werte waren an den Tagen ohne Zwischenmalzeiten, 1 Stunde nach Frühstücksbeginn: Zwischen 145-155 (allerdings führte die größere Nahrungsaufnahme dazu, dass ich quasi noch beim Essen messen musste, 1 Mahlzeit entspricht 7-14 BE etwa dann, Abends esse ich immer fast ohne Kohlehydrate, sehr eiweissreich) An den Tagen mit kleinen Zwischenmahlzeiten: 105-125 (Frühstück entsprach etwa 2 belegten Brötchen) Der Nüchternwert lag stets bei 70-90, meistens 80-85. Nun mache ich mir Sorgen, dass es quasi zu einer postprandiale Hyperglykämie durch meine Ernährungsgewohnheiten kommt. Deuten Werte ab 140 per se auf Gestationsdiabetes hin oder kann eine postprandiale Hyperglykämie durch eine übermaessig kohlenhydratreiche Mahlzeit zu Stande kommen? Schade ich in dem Falle meinem Baby? Bzw. Sollte ich meine Ernährungsgewohnheiten umstellen?

von lilule am 04.12.2012, 16:58



Antwort auf: postprandiale Hyperglykämie durch Ernaerhungsgewohnheiten oder stets SSDiabetes?

Grundsätzlich ist es immer besser, mehrere kleine Mahlzeiten anstelle der "zwei Großen", wie Sie es hier beschreiben. Der Grund ist, dass bei einer höheren Blutzuckerkonzentration Ihr Kind sozusagen "mitarbeiten" muss und den Zucker mit abbauen soll. Allerdings habe ich nicht ganz verstanden, weshalb Sie doch ein Blutzuckermessgerät bekommen haben, nachdem doch alle Werte und ein oGTT in der 23. Schwangerschaftswoche in Ordnung war. Die von Ihnen genannten Nüchternwerte sind allesamt normal, die Werte nach 1 h ebenfalls. Eine Messung während des Essens, auch wenn das Essen länger dauert (stimmt das auch, habe ich Sie richtig verstanden ?), macht keinen Sinn. Zusammengefasst wäre es sinnvoll, wenn Sie doch etwa 5 Mahlzeiten statt nur 2 zu sich nehmen. Die Umstellung wird nicht einfach sein, versuchen sollten Sie es doch.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 08.12.2012