oGTT erhöht, Zuhause eine Woche lang Normalwerte trotz der gleichen Ernährung?

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Frage an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

Frage: oGTT erhöht, Zuhause eine Woche lang Normalwerte trotz der gleichen Ernährung?

Lieber Prof. Dr. Costa! Bei meinem oGTT kamen folgende Werte raus: 5,6 - 9,2 - 8,2 mmol/l Der Nüchternwert sei um 0,3 mmol/l zu hoch. Ich habe jetzt die Diagnose SS Diabetes erhalten und die ganze Palette an Aufklärung z.B. wie sehr ich (nach der SS) und mein Baby (nach der Geburt) gefährdet seien einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln. Ich sollte eine Woche meine Werte messen (nüchtern und eine Stunde nach jedem Essen) und nicht mehr als 1600 Kalorien pro Tag zu mir nehmen. Ich muss dazu sagen ich bin recht groß, habe jetzt bis zur 30 SSW 10kg zugenommen und mein bmi war knapp unter 27 zu Beginn der SS. Ich habe jedoch erstmal nichts an der Ernährung geändert, weil ich einfach sehen wollte was ich falsch gemacht habe bzw was Sache ist und habe sämtliche Lebensmittel ausgetestet. So, die nüchternwerte gingen nie über 4,9, meist hatte ich konstant 4,8 und nach jedem Essen ging ich nie über 7,8 meist bin ich im Bereich von 5,4-6,7 und es ist egal was ich esse ob Schokolade, viel Reis, weißes Brot, Vollkornbrot...usw. Laut Krankenschwester nehme ich korrekt das Blut aus meinem Finger ab und Messe richtig also Fehlerquellen bei der Messung liegen nicht vor. Jetzt zu meiner Frage, kann man da wirklich direkt die Diagnose SS Diabetes stellen? Ich muss dazu sagen, dass ich am Tag vor der oGTT Testung viel zu wenig gegessen hatte, da ich so beschäftigt war. Ein kleines Mittagessen und abends nur schnell einen Apfel und einen kleinen Naturjoghurt, da mir die Zeit fehlte am Abend noch etwas größeres vorzubereiten, da ich ja 12 Stunden nüchtern sein musste. Also normalerweise esse ich mehr und regelmäßiger. Kann es damit etwas zu tun haben das der Nüchternwert höher war? Ich habe jetzt einfach nur Angst und Stress vor jeder Messung und frage mich was ich jetzt falsch gemacht habe oder falsch sein soll. Dazu darf ich jetzt nicht mehr übertragen und mein erstes Kind wurde schon eingeleitet, weil wir ein paar Tage drüber waren (ich hatte keinen SS Diabetes und eigentlich hätte auch nicht eingeleitet werden müssen - wurde mir aber erst im Nachhinein gesagt) und es war der blanke Horror und diesmal wollte ich eigentlich nicht nochmal eingeleitet werden (falls ich übertrage). Vielleicht können Sie mir sagen was ich davon halten soll bzw. wie ich damit umgehen soll. Wie gesagt ich habe in der Woche der Selbsttestung nicht anders gegessen als sonst. LG, Daniela

von Daniela5522 am 26.02.2019, 16:45



Antwort auf: oGTT erhöht, Zuhause eine Woche lang Normalwerte trotz der gleichen Ernährung?

Grundsätzlich kann man sagen, dass man die selbstgemessenen Blutzuckerwerte mit den Werten beim Arzt, also unter sogenannten "kontrollierten Bedingungen" nicht vergleichen kann. Tatsache ist nunmal, dass der Test bei Ihnen pathologisch ausgefallen ist und definitionsgemäß ein Diabetes in der Schwangerschaft vorliegt, wenn mindestens ein Wert erhöht ist. Das war ja bei Ihnen der Fall. Dass Sie nun mit diesem Ergebnis hadern, kann ich gut verstehen. Aber was wäre, wenn Sie sich einfach nur daran halten, was man Ihnen bei der Ernährungsberatung empfohlen hat ?! Sie können sich bestens ernähren und auch schmackhafte Speisen zu sich nehmen, nur etwas vorsichtig müssen Sie sein. Gerade wenn nur ein Wert nicht in Ordnung ist, ist die Chance hoch, es mit der Umstellung der Ernährung hinzubekommen. Halten Sie sich also bitte daran und Sie werden sehen, dass Ihr Kind völlig normal auf die Welt kommt. Die "Spielchen" der ersten Einleitung müssen sich ja nicht wiederholen, warum auch ?! Die sonstigen Informationen, die Sie bekommen haben, die zahlreichen Gefahren bis hin zur Auslösung eines neuen Weltkrieges, wenn Sie sich nicht an den Empfehlungen halten, sollten Sie lieber vergessen... Aber nicht weiter sagen, sonst steinigen mich sämtliche Diabetologen...

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 27.02.2019



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