Guten Tag Herr Dr. Costa,
bei mir wurde GDM diagnostiziert, welchen ich momentan über die Ernährung recht gut im Griff habe.
Gut sättigend und prima für meine Werte ist Naturreis, den ich nun mehrmals wöchentlich esse (sowohl herzhaft als auch als Milchreis zubereitet zum Frühstück mit Obst oder Nüssen).
Durch Zufall bin ich auf einen Bericht gestoßen in welchem es hieß, dass Naturreis geringe Mengen Arsen enthalte, und dass dieser, besonders in der Schwangerschaft, mit Vorsicht zu genießen sei...
Was ist da dran und wie viel Reis kann ich guten Gewissens essen?
Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung und viele Grüße!
von
Soho1521
am 20.05.2021, 08:16
Antwort auf:
Naturreis, zu viel ungesund?
Arsen findet man in Spuren in vielen Lebensmitteln und in diesen, kleinen Konzentrationen ist es unschädlich. Mit Reis oder gar Milchreis kann man also niemanden umbringen, falls sich das hinter ihrer Frage verstecken sollte...
Mal im Ernst - einige Untersuchungen konnten zeigen, dass Reis etwas mehr Arsen enthält als andere Lebensmittel. Aber auch andere Lebensmittel enthalten Arsen - ich erwähne nur Milchprodukte, Leitungswasser und Mineralwasser.
Die einzige gültige Empfehlung ist, die Arsen-Gehalte so niedrig wie vernünftigerweise erreichbar ist zu halten. Mit anderen Worten wäre es gut, wenn Sie nicht nur Reis essen, sondern auch andere Weizen und Weizenprodukte, mit geringerem Arsengehalt in der Schwangerschaft essen.
Vor einiger Zeit habe ich heraus gesucht, was das "Institut für Risikobewertung", also eine sehr seriöse Institution, zum Thema "Arsen in Lebensmitteln" schreibt. Das zitiere ich mal, weil ich denke, dass dem nichts hinzuzufügen ist:
"Eine akute Gesundheitsbeeinträchtigung ist bei den gemessen Gehalten in Reis und Reisprodukten für alle Bevölkerungsgruppen in Deutschland (Säuglinge, Kinder, Erwachsene und ältere Menschen einschließlich von Viel- und Extremverzehrern) unwahrscheinlich. Auch die im Zusammenhang mit einer langfristigen Aufnahme von anorganischem Arsen bekannten (nicht-kanzerogenen) Effekte wie Hautschädigungen, Gefäßschäden und Schäden am Nervensystem bei Erwachsenen und Kindern sind bei Aufnahme von anorganischem Arsen durch Verzehr von Reis und Reisprodukten mit den gemessenen Gehalten unwahrscheinlich.
Für die kanzerogene, also krebsauslösende Wirkung von anorganischem Arsen lässt sich keine sichere Aufnahmemenge definieren. Gesundheitliche Risiken hinsichtlich einer potentiellen Erhöhung des Krebsrisikos durch die Aufnahme von anorganischem Arsen aufgrund des Verzehrs von Reis und Reisprodukten sind daher möglich."
Also brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen und auch nicht auf Reis verzichten.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 21.05.2021