Hallo Herr Dr. Costa,
in Ihren Ratschlägen habe ich immer wieder gelesen, dass Müsli grundsätzlich gesund ist und kein Problem in der Schwangerschaft darstellt. Daher habe ich mir letztens Früchtemüsli extra aus Bio Qualität (Demeter - Capo verde) gekauft. Jetzt wollte ich mir eine Schale gönnen und habe jedoch vorher in einem Buch gelesen, dass Müsli nicht gegessen werden sollte aufgrund der Gefahr von Deoxynivalenol. Das könnte nach dem Buch aber auch z.B. in Brot vorkommen. Jetzt bin ich wieder verunsichert.
Was sagen Sie dazu? Geht davon wirklich eine Gefahr aus?
Vielen Dank!
von
Sonnenblume26
am 19.01.2021, 08:00
Antwort auf:
Müsli Deoxynivalenol
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (sehr seriöse, zuverlässige Quelle) schreibt zu diesem Thema:
"Nach Informationen einer Landesbehörde wurde bei Kontrollen der Lebensmittelindustrie in 14 Haferprodukten wie Hafergrütze, Hafermehl, Haferflocken und Müsli das Mykotoxin DON nachgewiesen. Die Waren waren nicht verkehrsfähig, da die europaweit festgelegten Höchstgehalte für DON in Haferprodukten überschritten wurden." (DON = Deoxynivalenol)
Also gibt es gelegentlich erhöhte Werte dieses Schimelpilzgiftes in etlichen Lebensmitteln. Das bedeutet aber nicht, dass man ab sofort kein Brot, keine Weizenprodukte und kein Müsli essen soll. Man muss auch nicht verhungern, weil dieses Pilzgift fast überall vorkommt...
Wenn Sie Produkte kaufen, die von seriösen Firmen vertrieben werden, ist die Gefahr einer solchen Beimischung sehr gering.
Es bleibt also dabei, dass Müsli gesund ist. Aber genauso stimmt es, dass man das Müsli a) trocken und verschlossen aufbewahren und b) nicht zu lange lagern soll. Unter "zu lange" versteht man 1-2 Wochen. Alles andere ist riskant...
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 20.01.2021