Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa,
ich weiss, dass sich das Kind im Falle einer Listerioseinfektion in der Schwangerschaft auch während des Geburtsvorgangs anstecken kann und es dann ggf. zu schweren Krankheiten wie Sepsis etc. beim Säugling kommen kann.
Haben Sie eine Info, wann man denn endlich aufatmen kann? Wie lange muss ich also nach der Geburt noch mit Spätfolgen einer Listeriose bei meinem Kind rechnen? Ich hab mal etwas von 2 Wochen gelesen. Kann ich also in der dritten Lebenswoche meines Kindes endlich mit dem Thema abschließen?
Könnte ein Kaiserschnitt hier eigentlich Abhilfe schaffen? Ist dabei eine Ansteckung ausgeschlossen?
Vielen Dank und viele Grüße
von
Fluse
am 06.02.2020, 07:45
Antwort auf:
Listeriose - wann aufatmen?
Die Frage, "wann man endlich aufatmen kann", wenn es um die eigenen Kinder geht, ist einfach zu beantworten: wenn "das Kind" Abitur gemacht oder eine Berufsausbildung abgeschlossen hat.. Oder, noch sicherer, wenn es selbst eine eigene Familie gegründet hat... Obwohl, wenn ich an meine Mutter denke, bin ich nicht mehr so sicher - sie sorgte sich um mich, auch als ich über 50 Jahre alt war und sagte mir jedes Mal, ich solle mich warm anziehen, weil es draußen kalt ist...
Mal im Ernst. Nach der Geburt können und müssen die Kinder etliche Infektionen durchmachen, damit sie ein eigenes Immunsystem aufbauen. Was nicht heißen soll, dass eine Listeriose sein muss, aber das gilt für viele Keime aus der Umgebung. Kinderärzte wissen am besten, wann ein Kind eine ernsthafte Erkrankung hat und es behandelt werden muss. Verlassen Sie sich also darauf, was die Kinderärzte sagen.
Ein Kaiserschnitt ist keine Lösung des Problems "Angst vor Listeriose". Wenn Listerien im Blut der Mutter sind, hilft eine Operation nicht.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 08.02.2020