Frage: Jodeinnahme

Hallo Herr Dr. Costa, ich mache mich etwas verrückt weil, ich bis vor ca. 3-4 Wochen meine Schwangerschaftsvitamine ohne Jod genommen habe. Das war die Empfehlung meiner damaligen Hausärztin weil ich eine Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto habe. Meine neue Hausärztin meinte dann als ich in der 27ssw war ich soll unbedingt Jod nehmen. Meine Frauenärztin hat mir daraufhin gesagt, ja ich soll mir jetzt die Vitamine mit Jod holen und auf die Frage ob es dem kleinen geschadet haben könnte, sagte sie ich soll mir keine Sorgen machen. Die Schilddrüsenwerte wären viel wichtiger. Meine Mutter sagt, früher gabs sowas auch nicht. Mache mir nun doch etwas Sorgen. Zum kochen haben wir immer jodfreies Salz verwendet aber nehme täglich Milch (zwar hauptsächlich 1,5%) zu mir und Milchprodukte. LG Wiebke Schröder

von Wiwi2020 am 07.04.2020, 18:18



Antwort auf: Jodeinnahme

Ihre Frage ist nicht einfach zu beantworten, weil es zur Jodaufnahme und Hashimoto-Schildrüsenunterfunktion unterschiedliche Meinungen unter den Ärzten und auch unter Spezialisten gibt. Bei der Hashimoto-Schilddrüsenunterfunktion ist es nämlich so, dass das Jod nicht normal verwertet wird. Also kann man mit Jod nicht viel ausrichten. Ihre Frauenärztin hatte also recht, als sie Ihnen nicht empfohlen hat, ein Nahrungsergänzungsmittel mit Jod einzunehmen. Auf die Schilddrüsen-Hormone kommt es an, nicht auf das eingenommene Jod. Was man nicht genau weiß, ist, ob zusätzliches Jod nicht doch für das Kind gut ist... Aber niemand weiß das. Wenn Sie etwas Jod in Tablettenform (also jodhaltige Vitamintabletten), ist das nicht falsch. Achten Sie nur darauf, dass nicht zu viel Jod darin enthalten ist. Das kann Ihnen jeder Apotheker sagen - deswegen sollten Sie doch die Nahrungsergänzungsmittel in der Apotheke und nicht beim "Discounter" kaufen...

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 09.04.2020