Sehr geehrter Herr Dr. Dan-Costa,
meine Partnerin hat am 26.11 (11 SSW) einen Tiefkühllachs im Backrohr zubereiten wollen.
Das noch tiefgefrorene Wildlachsfilet hat sie mit heissem Wasser in einem Bräter übergossen und initial gewürzt. Nach ein paar Minuten im Backrohr hat sie dann das "Suppenwasser" mit einem kleinen Löffel abgeschmeckt und als sie dies gemacht hat ist ihr erst eingefallen das dies ja eine Gefahr ist wegen Toxoplasmose.
Jetzt macht sie sich Sorgen ob das noch nicht durchgekochte Auftau/Suppenwasser vom Tiefkühllachs ein Problem darstellt und ob sie beim nächsten FA-Termin sich nochmals auf Toxoplasmose testen lassen soll.
Wir wären hier sehr froh um eine fachkundige Antwort.
Vielen Dank vorab und schöne Grüße
von
bodenseejogger
am 01.12.2020, 11:54
Antwort auf:
Gefahr Toxoplasmose beim Abschmecken von Tiefkühllachs
Tiefkühllachs gilt nicht als Reservoir für Toxoplasmen - diese sind im Fleisch vom Schwein, von kleinen Wiederkäuern (Schaf, Ziege), von Wildtieren und Geflügel Fleischprodukten (siehe die Homepage des Robert-Koch-Institutes). Auch bei der Gartenarbeit oder durch Kontakt zu Katzen oder Katzenkot kann man sich infizieren. Aber nicht durch Lachs.
Das Tiefkühlen (-21°C) oder ein 20-minütiges Erhitzen mit Kerntemperatur von mindestens 50°C tötet die Toxoplasmen ab.
Also bestand in Falle Ihrer Partnerin keine Gefahr einer Infektion und sie braucht auch keinen Toxoplasmosetest durchführen zu lassen.
Solche Tests sollte man einmal in der Schwangerschaft, in der 15-16.SSW durchführen lassen oder wenn man einen dringenden Verdacht darauf hat, dass eine Infektion vorliegen könnte. Wenn man ganz normale Hygienemaßnahmen einhält, ist die Gefahr einer Toxoplasmose sehr gering.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 04.12.2020