Frage: Ernährung nach der Schwangerschaft

Guten Morgen Herr Prof. Dr. Costa, ich gehöre zu den "glücklichen" Frauen, die nach der Schwangerschaft nicht gegen ihr Gewicht ankämpfen müssen, im Gegenteil. Ich war vor der Schwangerschaft schlank (~55kg bei 174cm) und habe während der gesamten Zeit nicht zugenommen, also wirklich gar nicht (Übelkeit und GDM haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, dazu habe ich viel Sport getrieben bis zum Ende). Das Baby war immer zeitgerecht entwickelt und gut versorgt. Die Ärzte und Hebammen im Krankenhaus waren begeistert, mal eine sehr schlanke und fitte Patientin zu haben. Direkt nach der Geburt war ich bei 46 Kilo und es ging mir ziemlich mies (Geburt war kompliziert, hoher Blutverlust, sehr niedriger HB), aber nach ein bisschen Aufpäppeln im Krankenhaus (Eiseninfusionen) und ein paar chilligen Wochen zu Hause, wo ich fast nichts gemacht habe, geht's bergauf. Die Geburt ist nun 11 Wochen her, ich bin mit dem Rückbildungskurs fast fertig, gehe jeden Tag ganz viel und zügig spazieren und mache 2x die Woche Outdoor-Sport mit Kinderwagen, wo es ganz schön "zur Sache" geht. Ich fühle mich fit und gut, aaaaaber mein Mann und andere Freunde/Verwandte erschrecken sich schon beinahe, wenn sie mich sehen. Ich habe noch 43 Kilo, Tendenz weiter sinkend. Ich esse ganz normal, Frühstück, bis abends Äpfel und Joghurt (gelegentlich auch Süßigkeiten...) und warmes Abendessen. Die Milchmenge beim Stillen passt übrigens auch, unser Kleiner entwickelt sich bombastisch. Was nun? Die bisherigen gutgemeinten Ratschläge überzeugen mich nicht wirklich. Gegen das Hungergefühl vollstopfen? Auf viele Kalorien achten? Sport/Bewegung einschränken? Haben Sie einen Rat für mich? Oder wird das wohl automatisch wieder normal, wenn der Kleine nicht mehr gestillt wird? Vielen Dank für Ihre Hilfe und eine schöne Woche!

von Dawina1985 am 27.11.2018, 07:40



Antwort auf: Ernährung nach der Schwangerschaft

Es ist tatsächlich so, dass man während der Stillzeit etwas mehr Kalorien braucht als sonst. Dabei müssen Sie aber darauf achten, dass Sie sich ausgewogen ernähren. Im Klartext heißt es also, dass Sie alle wichtigen Bestandteile zu sich nehmen müssen. Die "Abteilung" Süßigkeiten, Chips, etc." verstärken, wäre falsch. Wenn ich Sie richtig verstehe, essen Sie zwischen dem Frühstück und dem (warmen) Abendessen nicht viel - Sie erwähnten nur Äpfel und Joghurt. Hier könnten Sie mindestens zwei richtige Mahlzeiten einfügen. Essen Sie das, was Ihnen schmeckt. Wenn Sie Joghurt kaufen, achten Sie darauf, dass dieser nicht fettreduziert ist - 3.5 oder 3.8% wären sozusagen das Minimum... Ansonsten sollten Sie nichts ändern, denn schließlich scheint alles gut zu laufen. Die Blutzuckerwerte sollten gelegentlich kontrolliert werden, weil diese erhöht sein können, ohne dass Sie es merken. Sport sollten Sie unbedingt weiter treiben.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 02.12.2018



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