Lieber Herr Costa, vielen Dank, dass Sie sich immer die Mühe machen, alle unsere Fragen zu beantworten! Ich habe heute drei Fragen und hoffe, Sie nehmen sich die Zeit, sie zu beantworten. 1. Ich habe gestern zum Abendessen einen Fruchtjoghurt gegessen. Ca. drei Stunden später hatte ich Magenkrämpfe und einmalig Durchfall. Heute wollte ich einen zweiten Joghurt essen und habe festgestellt, dass er seit drei Tagen abgelaufen ist und den gestrigen haben wir wahrscheinlich zeitgleich gekauft. Also war der Joghurt, den ich gestern gegessen habe, wahrscheinlich auch schon kurz über dem MHD. Ich habe weder einen gewölbten Deckel noch einen komischen Geschmack bemerkt, also wird der Joghurt wahrscheinlich nicht ursächlich für den Durchfall gewesen sein, oder sollte ich mir Sorgen machen? 2. Letzte Woche ist mein Opa 85 Jahre alt geworden und wir waren zum Abendessen bei ihnen zuhause eingeladen. Von der Platte mit belegten Brötchen vom Metzger habe ich nichts gegessen, weil es fast ausschließlich Beläge gab, die für Schwangere nicht empfohlen werden (Mett, Salami, Rohschinken, Weichkäse mit Schimmel). Also habe ich mich an Baguettestückchen mit Butter und den von meiner Oma selbstgemachten Wurstsalat gehalten. Dieser besteht aus in Streifen geschnittener Fleischwurst, Zwiebeln, Essig und in diesem Fall einer Paprika, die "weg musste", die ich aber beiseite gelegt habe, weil ich keine Paprika mag. Hinterher habe ich hier gelesen, dass man rohe Zwiebeln vor dem Verzehr waschen oder zumindest die äußere Schicht verwerfen sollte. Ich gehe stark davon aus, dass meine Oma weder das eine noch das andere getan hat. (Ich weiß auch nicht, ob sie sich vor dem Schneiden die Hände gewaschen hat oder welche Lebensmittel sie vielleicht vorher schon angefasst hat. --> siehe Anschlussfrage) Besteht eine Infektionsgefahr? Daran schließt sich eine generelle Frage an: Ich tue mich schwer damit, bei Anderen zuhause selbst hergestellte Dinge zu essen (vor allem Salate und Co.), weil ich nicht abschätzen kann, wie gründlich alles vorher gewaschen wurde (inklusive Hände) und ich natürlich auch niemanden fragen möchte, ob er alles hygienisch zubereitet hat. Im Moment weiß auch noch niemand, dass ich schwanger bin, da wirkt mein Essverhalten sicher manchmal komisch. Haben Sie einen Tipp, wie man mit solchen Situationen umgehen kann, ohne ein Risiko einzugehen und vor allem, ohne seine Freunde und Familie mit Nachfragen nach ihrer Hygiene vor den Kopf zu stoßen? 3. Wir haben am Sonntag Fischstäbchen gegessen. Mein Mann hatte sie am Freitag gekauft, da er aber im ersten Supermarkt nicht alles bekommen hat, musste er noch zu einem zweiten Supermarkt fahren. Die Fischstäbchen lagen also eine Weile im Auto (nicht in einer dieser Kühltaschen), bevor sie hier zuhause wieder eingefroren wurden. Gibt es eine generelle Zeitangabe, wie lange TK-Waren außerhalb der Kühlung sein dürfen, ohne die Kühlkette zu unterbrechen? Fischstäbchen werden ja erhitzt, aber Eis z.B. würde man ja später einfach so aus der Truhe holen und essen. Wir haben die Fischstäbchen im Ofen bei 220° Umluft zubereitet. Es waren 30 Stück, sie lagen also recht eng, aber ich habe darauf geachtet, dass immer genug Abstand zwischen den einzelnen Stäbchen war. Sie waren ca. 20 Minuten im Ofen. Reicht das aus, um die Fischstäbchen bis ins Innere genügend zu erhitzen, um alle Keime abzutöten? Ist die Zubereitung im Ofen in der Schwangerschaft überhaupt geeignet? Vielen Dank für Ihre Mühe! Liebe Grüße
von Gofri am 02.04.2019, 16:17