Frage: 21 SW

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, Frage in Kurzform. In Österreich wird 1 mal im Monat eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Alle Untersuchungen waren immer ohne Befund und es wurde eine perfekte Entwicklung des Kindes bestätigt. 1 Woche vor dem Herzstillstand des Kindes, wurde sogar noch ein Organscraening durchgefühert, dass ebenfalls sehr positiv war. Eine Woche später war sowieso eine Ultraschalluntersuchung terminiert. Morgens war noch alles in Ordnung (leichtes boxen des Kindes-an der Bauchdecke spürbar) am Nachmittag Ultraschall und die Aussage Herz des Kindes schlägt nicht mehr. Gebärmutter, Nabelschnurr alles voll durchblutet, Fruchtwasser klar. Aussage--keiner weis warum! Mittlerweile wurde das Kind mit einer eingeleiteten Geburt Tod geboren. An was kann das liegen?? Können hier vieleicht überdosierte Vitamine -FEMION 1, und FEMION 2 und/oder zu viel Ultraschall eine Rolle spielen? Danke für Ihre Nachricht vorab.

von Vater8 am 24.10.2017, 18:09



Antwort auf: 21 SW

Das tut mir sehr leid, etwas Schlimmeres ist in der Schwangerschaft kaum vorstellbar. Niemand kann Ihnen sagen, warum das passiert ist, auch ich nicht. Sicher ist nur, dass es nicht an "zu viel Ultraschall" gelegen hat. Die allermeisten Schwangeren auf der Welt werden bei jeder Schwangerenvorsorge-Untersuchung mittels Ultraschall untersucht und die Todesfälle im Mutterleib sind nicht mehr geworden, seit es Ultraschalluntersuchungen gibt. Ganz im Gegenteil ! Die Einnahme von Vitaminen kann auch nicht Ursache gewesen sein. Ich kann Ihnen nur sagen, dass auch wir, Geburtshelfer immer bestürzt sind und nach Ursachen suchen. Man weiß heute nur, dass ein solches Versterben eines Ungeborenen im Mutterleib häufiger ist, wenn die Mutter unter bestimmten Erkrankungen wie Diabetes, Gerinnungsstörung, hohen Blutdruck, Infektionen und andere, etwas seltenere Krankheiten leidet. Es ist aber leider so, dass wir in den meisten Fällen keine Erklärung haben. Manche Ärzte vergleichen diese Situation mit dem plötzlichen Kindstod und dem plötzlichen Herztod junger Erwachsener (Sportler, z.B.) - selten, schlimm genug, aber ohne erkennbare Ursache. Als Wissenschaftler kann ich so etwas aber nicht akzeptieren und weiß, dass an vielen Universitätskliniken viel geforscht wird, um das herauszufinden. Das gibt mir persönlich Hoffnung. Ihnen wünsche ich viel Kraft, um das zu verarbeiten. Ein Wiederholungsrisiko gibt es nicht automatisch, es kann sehr gut sein, dass die nächste Schwangerschaft völlig normal verläuft. Drücke Ihnen beiden ganz fest die Daumen !

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 26.10.2017