Frage: Stillkind isst nicht

Sehr geehrter Prof Dr Radke, mein Sohn 13 Monate ist ein absoluter Stilljunkie. Er ist 78 cm groß und wiegt knapp 11 kg, er ist wohlgenährt und ein aufgeweckter kleiner Kerl. Er wird allerdings noch vollgestillt und hat seit dem 6. Monat jede Beikost (Brei bzw Fingerfood) erfolgreich abgelehnt. Er hat oben 4 Zähne, unten 3 und kaut auch intensiv auf Gegenständen/Spielzeug etc, die nicht essbar sind. Sobald es allerdings essbare Sachen sind, dann wird lediglich mit den Fingern getastet und nach kurzer Zeit alles vom Hochstuhl geworfen. Ab und an knabbert er mal an einem Stück Baby-Zwieback oder Keks, andere Sachen werden nicht in den Mund genommen. Wasser trinkt er super aus einer Sportflasche, wenn jedoch abgepumpte Milch oder Pre-Nahrung darin enthalten ist, wird lautstark protestiert. Er wird auch mal durch den Papa betreut, da verzichtet er dann komplett auf das angebotene Essen und wartet auf mich bzw die Milchquelle (gern auch mal 7-8 Stunden). Gleiches Spiel erfolgt in der Krippe. Die Erzieherin hat ihm unter Ablenkung einen Löffel Brei untergeschummelt, was direkt zu Würgen und Erbrechen geführt hat. Unser Kinderarzt rät konsequent zum Abstillen und meint, dass er dann die angebotenen Sachen schon annehmen wird. Die Hebamme rät zum Weiterstillen und „Zeit für die eigene Entwicklung“ geben. Haben Sie noch einen Rat für uns um ihm das Essen irgendwie schmackhaft zu machen? Was ist hier der richtige Weg? Er sitzt bei unseren Mahlzeiten immer mit am Tisch, schaut auch sehr aufmerksam... aber es hat noch nicht „Klick“ gemacht, wie man so schön sagt... Vielen Dank für Ihren Rat und das tolle Forum, ich lese sehr viel von Ihren Kommentaren und Ratschlägen.

von Susann_1987 am 03.09.2018, 14:05



Antwort auf: Stillkind isst nicht

Folgen Sie dem Rat Ihres Kinderarztes und stillen Sie konsequent ab bzw. reduzieren Sie die Stillmahlzeiten auf max. 2 pro Tag für die nächsten Wochen. Ihr Kind braucht fleisch- und vitaminhaltige Beikost. Einfach weiter stillen führt zu Defiziten in der Eisen- und Vitaminversorgung. Es handelt sich nicht um ein medizinisches, sondern ein pädagogisches Problem. Bleiben Sie standhaft und stellen Sie klar, das Sie der "Chef im Ring" sind. Protest müssen Sie aushalten, der läßt dann nach.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 03.09.2018



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