Frage: Handelt es sich um eine seltene Milcheiweissallergie?

Sehr geehrter Prof.Dr.Wirth, Unser Kinderarzt hat bei unserem knapp 6 Monate alten Sohn die Diagnose bzw. den Verdacht auf Milcheiweissallergie gestellt. Symptome hierfür waren vermehrt Blähungen, wurde Nachts häufiger davon wach, ab und an spucken und vereinzelt Windeln mit etwas Schleim und auch selten mit ein-zwei millimeter kleinen Blutfädchen/punkten (meinem Mann und der Oma wären sie wohl nie aufgefallen). Das erste Mal so eine Windel hatte er nach 3 1/2 Monaten. Und wir sprechen hier von maximal 3-4 Windeln pro Monat die so aussehen. Ansonsten wächst unser Kleiner gut und ist auch ansonsten ein fröhliches Baby. Die Stuhlproben auf verdecktes Blut und auch die Blutproben waren alle negativ getestet worden. Dennoch bekamen wir jetzt Neocate bzw. Althera zum probieren mit nach Hause. Sobald er etwas davon im Mund hat würgt er ganz schrecklich und verweigert die Flasche total. Sobald er diese jetzt sieht fängt er direkt an zu weinen. Wir haben gar keine Chance ihn daran zu gewöhnen. Sonst hat er bislang eine Flasche mit normaler Säuglingsnahrung am Tag ohne Probleme getrunken und wurde ansonsten voll gestillt. Jetzt hinterfragt man diese Tortur natürlich, weil man sein Kind ja nicht unnötig quälen möchte. Spricht diese Symptomatik tatsächlich für diese seltene Allergie, oder kann es auch eine andere Ursache haben, die wir vielleicht zuerst ausschließen können? Oder lässt sich diese Allergie vielleicht in Form eines Pricktests testen? Mit freundlichen Grüßen

von Tambaa am 26.02.2018, 09:39



Antwort auf: Handelt es sich um eine seltene Milcheiweissallergie?

Da würde ich die Diagnose hinterfragen, wenn das nur wenige Male im Monat vorkommt. Wenn Ihr Kind bisher gestillt wurde und Sie haben rel. viel Milch als Stillende getrunken, kann es tatsächlich eine sog. muttermilchinduzierte Kuhmilchallergie geben. Wenn Sie weiter stillen wollen, können Sie das tun - jedenfalls aufgrund Ihrer Beschreibung, aus der ja kein Drama hervorgeht. Wenn Sie die Flasche geben wollen und vorher einen Prick-Test wünschen, so lassen Sie sich am besten zu einem Kindergastroenterologen (www.gpge.de) oder einem Kinderallergologen überweisen.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 26.02.2018