Sehr geehrter Herr Dr. Radke, sehr geehrter Herr Dr. Wirth, wir machen uns Sorgen um die Ernährung / das Gewicht unserer Tochter. Sie ist 18 Monate alt, wurde bis zum 6. Lebensmonat voll und bis zum 13. Lebensmonat teilgestillt. Wir ernähren uns recht gesund (regional, viele Vollwertprodukte, wenig Fleisch), haben auch in der Beikosteinführung weitgehend selbst gekocht. Unsere Tochter war immer schon sehr interessiert am Essen und hat begeistert jedes neue Nahrungsmittel angenommen. So weit, so schön. Sie wiegt jetzt bei ca 80 cm 10,9 kg und ist damit also gerade noch im Normalgewicht. Ihr Essensplan sieht ungefähr so aus: Aufstehen gegen 6 Uhr, dann gg 6:30/45 Haferbrei aus ca 20 g Flocken, halb Vollmilch, halb Wasse, 1/4 geriebener Apfel. in der Krippe zwischendrin 1 Zwieback 11:30 Mittagessen 14:30 Vesper (etwas Brot und Obst, Milch) daheim gg 16 Uhr 2-3 Kinderkekse, eine Espressotasse Vollmilch gg 18 Uhr Abendessen, 1 Scheibe Vollkornbrot (meist noch ca 1/4 Scheibe im Nachgang, weil sie sich so beschwert) mit Frischkäse oder Avokado und etwas Käse oder Wurst, GurkenMöhrenRohkost, Obst, und wenn sie mag, noch Gurke soviel sie knabbern mag. Allerdings will sie, sobald sie etwas Essbares sieht, das auch haben. Regelmäßig läuft sie zu dem Schrank, in dem die (zuckerfreien) Kinderkekse sind, wenn wir ihr sagen, dass es jetzt nichts gibt (sie bekommt nachmittags immer zwei bis drei Kekse bzw. wenn wir mal länger unterwegs sind, ansonsten gibt es kein Zwischennaschen). Fragt auch zwischendrin, ob es jetzt essen gibt, reagiert auf "nein, jetzt noch nicht" mit wütendem Protest. Sie isst generell viel bzw. würde ungebremst "unendlich " essen. Das bringt uns in einen großen Zwiespalt, denn wir wollen sie eigentlich nicht reglementieren (ab Beikosteinführung haben wir uns drauf verlassen, dass sie schon merkt, wann sie genug hat - aber sie nimmt halt immer mehr zu...) machen uns aber auch Sorgen über ihr Essverhalten. Generell haben wir den Eindruck, dass sie das Essen auch zum regulieren nutzt - wenn sie nach der Krippe müde ist, bzw. wenn ihr langweilig ist, läuft sie zum "Keksschrank". Wir können sie dann nach kurzem, aber heftigem Protest gut ablenken und weiter beschäftigen. Schwierig wird es aber, wenn wir z.B. eingeladen sind oder bei einem Picknick - sie will dann die ganze Zeit esse, hat offensichtlich kein Sättigungsgefühl, und für uns ist es auch stressig, die ganze Zeit "nein" sagen zu müssen und sie in dieser permanenten Anspannung "da ist was, ich will das, aber ich darf nicht" zu erleben. Generell nimmt dieses Thema viel zu viel Raum ein, eigentlich möchten wir entspannt mit dem Essen umgehen, da das für uns eigentlich immer was Schönes, Positives wahr, wir kochen und essen immer genossen haben, und jetzt jede Mahlzeit in Stress ausartet - sie putzt ihre Portionen weg, fordert immer mehr, so lange Essen auf dem Tisch steht, und wir stopfen mittlerweile unser Essen auch in uns hinein, um möglichst schnell abräumen und die "Kampfzone" verlassen zu können... Haben sie eine Idee, wie wir unserer Tochter, aber auch uns helfen können?
von anna_b_c_d am 22.11.2016, 20:06