Frage: Beikostprobleme

Lieber Prof. Radke, unser Sohn ist 9 Monate. Ich stille ihn, nach dem 4. Monat haben wir Beikost eingeführt. Eine ganze Portion schafft er nie, manchmal eine halbe, wenn es super läuft 2/3. Aber das auch max. bei 2 Breien am Tag, nie bei 3. Ich stille dann nicht direkt danach, sondern lasse eine Pause, damit er nicht lernt, dass es ja eh noch die Brust gibt. Wir stillen tags noch 3x und nachts meldet er sich ab und zu mit mehr oder weniger Hunger, das kurze Nuckeln habe ich ihm nun "abgewöhnt". Ich habe oft das Gefühl er hat schon Lust auf den Brei und isst anfangs sehr gerne. Oft muss er aber viel aufstoßen, während dem Essen und noch lange danach. Manchmal verweigert er nach wenigen Löffeln, rülpst irgendwann und isst dann doch wieder etwas. Oder er ist sehr durstig, trinkt, stößt auf, isst noch ein wenig. Oft reibt er auch Auge oder Ohr dabei, obwohl er nicht müde ist. Aber wie gesagt: eine ganze Portion ist es leider nie. Beim Stillen hat er auch lange viel Bäuerchen gemacht und gespuckt und insgesamt ist Essen etwas, was er nicht einfordert. Anfangs mussten wir ihn zum stillen auch wecken und zufüttern, jetzt ist das Gewicht normal. Manchmal denke ich wenn ich nichts anböte, würde er aber auch jetzt noch wenig Hunger mit langen Pausen anmelden. Haben Sie noch eine Idee / Empfehlung?

von PPIA am 20.08.2018, 22:17



Antwort auf: Beikostprobleme

Da gibt es nicht viel zu empfehlen. Lt. Ihrer Beschreibung ist nicht von einem krankhaften Zustand auszugehen. Da das Gewicht normal ist, deckt Ihr Kind seinen Bedarf noch weitgehend über die Milch. Sie müßten ganz konsequent auf eine oder zwei Stillmahlzeiten verzichten und anstelle dessen nur den Brei anbieten. Wenn es ggf. etwas Protest gibt, müßten Sie das aushalten. Versuchen Sie es mal mit dem "Nicht anbieten" und warten Sie solange, bis Ihr Kind sich meldet.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 21.08.2018