Frage: Allergierisiko wirklich so hoch?

Sehr geehrte Professoren, unsere Kinderärztin macht mich momentan total verrückt. Als unser Sohn (jetzt 5 Monate) 4 Wochen alt war, wurde bei ihm eine Milcheiweißallergie festgestellt. Mit seiner Nahrung (Neocate) kommt er wunderbar zurecht. Mich machen eher die Aussagen zu seinem generellen Allergierisiko verrückt. Bereits von vornherein hat die Ärztin uns prophezeit, dass er wahrscheinlich auch noch Neurodermitis und weitere Allergien bekommen wird. Da er momentan relativ trockene Haut hat, hat sie dann auch gleich eine cortisonhaltige Creme verschrieben. Weder in meiner noch in der Familie meines Partners gibt es irgendwelche Allergien, also ist unser Sohn zumindest daher nicht vorbelastet. Als ich dann neulich die Ärztin darauf ansprach und meine Hoffnung ausdrückte, dass vielleicht, wenn die Milcheiweißallergie wieder verschwunden ist, auch seine angebliche Neurodermitis wieder verschwindet, machte sie meine Hoffnungen relativ gründlich zunichte. Als ich sie fragte, ob die trockene Haut auch bedingt durch das Wetter und/oder die Einführung der Beikost zustande kommt, sagte sie gleich wieder unser Sohn ist nun einmal Allergiker und er könnte auf alles mögliche (auch an Lebensmitteln) reagieren. Ich habe inzwischen richtig Angst, dass er sein Leben lang mit allen möglichen Allergien zu tun haben wird, aber ist das Risiko wirklich so groß nur weil er jetzt diese Milcheiweißallergie hat? Freundliche Grüße Isa1005

von Isa1005 am 30.01.2013, 20:06



Antwort auf: Allergierisiko wirklich so hoch?

Es gibt Regeln wie man eine Kuhmilchallergie diagnostiziert. So gehört eine Reexposition dazu. Neocate ist an sich übertrieben, es geht auch eine hydrolysierte Milch. Ich würde es mir nicht zutrauen, eine verlässliche Prognose zu stellen, daher warten Sie es einfach ab. Verhindern könnte man es nicht, aber besonders wahrscheinlich erscheint es mir auch nicht. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 31.01.2013



Antwort auf: Allergierisiko wirklich so hoch?

Vielen Dank für Ihre Antwort. Die Milcheiweißallergie wurde damals im Krankenhaus diagnostiziert, als wir wegen blutigem Stuhlgang in die Notaufnahme gefahren sind und Magen-Darm-Viren (Rota, Noro und Adeno) ausgeschlossen wurden. Die Ärzte im Krankenhaus haben auch Neocate verordnet. Wir müssen alle paar Monate (das nächste mal Mitte März) zur Kontrolluntersuchung ins Krankenhaus. Soweit ich weiß ist auch irgendwann ein Provokationstest geplant. Darüber wie und wann dieser durchgeführt wird, wurde uns allerdings bei unserem letzten Termin (Mitte November) noch nichts gesagt. Ist hydrolysierte Milch so etwas wie HA-Milch? Da habe ich bisher auch nur Sorten gesehen, in denen Milcheiweiß enthalten war.

von Isa1005 am 31.01.2013, 16:21



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