Was kann ich tun damit mein Kind mit dem geknatsche aufhört?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Was kann ich tun damit mein Kind mit dem geknatsche aufhört?

Guten Morgen, meine Tochter 4,5 J. knatscht so viel, dass ich nur noch allergisch darauf reagiere. Dann schreie ich herum, was natürlich ihr Knatschen verstärkt, auf der anderen Seite knatscht sie ohne ersichtlichen Grund. Statt zu fragen, kannst du mir helfen, geknatsche. Neue Situationen -Geknatsche. An einem Tag zieht sie sich selbst an, ist selbstbewusst, am anderen kann sie das alles nicht. Sie spielt auch kaum mit Spielzeug, bastelt lieber oder malt. Will viel wissen und lernen, aber ist ja oft zu schwer, also Geknatsche. Beim Schwimmen-mal mutig und selbstbewusst, anderes mal, ängstlich und weinerlich. Beim Sport bzw. KIGA mal schmeißt sie mich raus, anderes mal hängt sie an mir wie eine Klette. Ich verstehe mein Kind nicht mehr. Geduld hilft da auch nicht, ignorieren auch nicht. Sie kann mich echt fertig machen. Was ist das? Was kann ich tun, damit sie aufhört mit dem Geknatsche? Sie verabredet sich auch am liebsten mit "entwicklungsverzögerten" Kindern. Warum?

von hanfri am 21.03.2011, 09:16



Antwort auf: Was kann ich tun damit mein Kind mit dem geknatsche aufhört?

Hallo, ohne die Vorgeschichte eines Kindes lässt sich keine eindeutige Erklärung für sein Verhalten abgeben. Die von Ihnen geschilderten Verhaltensweisen lassen aber auf eine hohen Grad von Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit bei Ihrer Tochter schließen. Das ist für Kinder dieses Alter eher untypisch. Es muss also etwas geben, dass diese Unzufriedenheit bei ihr auslöst. Und es hat offensichtlich etwas mit schwankendem Selbstbewusstsein zu tun. Einmal ist sie im Moment mit sich im Reinen, dann wieder weiß sie noch gar nicht, was sie ist und reagiert regressiv (s. "Regression" im gezielten Suchlauf). Das "Geknatsche" ist ein Rückschritt in die frühkindlichen Verhaltensweisen, als noch sofort geweint wurde, wenn ein Bedürfnis nicht gleich befriedigt worden ist. Wie war denn damals die Zeit mit Ihrer Tochter? Sie können mir gerne wieder schreiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.03.2011