Warum hat meine Tochter in der Kita ein anderes Verhalten?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Warum hat meine Tochter in der Kita ein anderes Verhalten?

Guten Tag Herr Posth Meine Tochter (10 Monate) geht an zwei Tagen in der Woche in die Krippe. Jedes mal wenn ich sie am Abend abhole, sind die Betreuerinnen voll des Lobes für die Kleine. Sie isst super ihren Brei, sie trinkt Wasser aus der Schnabeltasse, sie kann sich sehr gut alleine beschäftigen und weint praktisch nie. Auch das Schlafen klappt perfekt, sie wird ins Bettchen gelegt und schläft sofort ein. Bei mir ist sie das totale Gegenteil. Denn Brei will sie nicht essen, somit wird sie noch gestillt. Spielen mag sie nicht alleine, sondern nur mit mir. Auch ist sie an gewissen Tagen super quengelig und zum Schlafen (Tagesschlaf) muss ich sie mit summen in den Schlaf schaukeln. Grundsätzlich bin ich froh, dass es so super klappt. Und doch würde ich gerne wissen ob ich zuhause was falsch mache. Oder wie sich die zwei Seiten meiner Tocher erklären lassen. Danke für ihre Antwort.

von Rosa_Lila am 04.07.2011, 10:27



Antwort auf: Warum hat meine Tochter in der Kita ein anderes Verhalten?

Hallo, 5 Fragen unter der Ihren mit dem Stichwort "extreme Anhänglichkeit" bespricht dasselbe Thema. Leider gehen die älteren Säugling in ihrer Not eine maximale Anpassung ein. "Leider" aus menschlicher Sicht, rein natürlich ist diese Anpassungsfähigkeit ein Überlebensprinzip, das um der Erhaltung der Art willen seine Vorteile hat. Aber dieses uralte evolutorische Prinzip brauchen wir nicht mehr, es hat sich überholt, denn es gibt genug Menschen. Die menschliche Art ist nicht mehr bedroht außer durch uns Menschen selbst. Wenn also der hohe Anpassungsdruck die Säuglinge und jungen Kleinkinder zwingt "vermeidende Haltungen" in der Fremdbetreuung einzugehen, dann leben sie ihre wahren Emotionen zu Hause bei ihren wirkliche Bezugspersonen aus, solange sie seelisch noch gut funktionieren. Das müssen die Eltern dann in Kauf nehmen, wenn sie solche Schritte mit ihren Kindern eingehen. Im besten Fall gelingt ihnen eine Abstimmung mit den Erzieherinnen oder Tagesmüttern im Sinne dessen, was man heute Erziehungspartnerschaft nennt. Das heißt ja nicht, dass die Eltern das freiwillig tun, das weiß ich. Wenn wir etwas ändern wollen, dann müssen wir die Politik ändern, die zu solchen Fehlentscheidungen mit unseren Kindern führt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.07.2011



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