Frage: Unruhiges, weinerliches und aggressives Kind

Lieber Dr.Posth, unser Sohn ist 3,5, hat bis ca 2,5 im Elternschlafzimmer geschlafen, dann im eigenen Zimmer. Er ist ein sehr aktives und kommunikatives Kind, geht gern in KiGa. Er weint sehr viel, wegen Kleinigkeiten, hat Trotz-Wut-Anfälle auch nachts, er schlägt um sich, tritt, schreit, wir wissen nicht warum, sind verzweifelt, mich lehnt er oft ab, ruft Papa. Ich bin sehr streng mit ihm. Tagsüber macht er oft in die Hose, oder es geht auf dem Weg etwas daneben. Seit 2 Monaten hat er eine Schwester, ist aber sehr lieb zu ihr. Er kann aber nicht allein spielen, braucht ständig Aufmerksamkeit, isst sehr schlecht und ist ständig sehr nervös und hyperaktiv. An was liegt das und was können wir tun? Bitte helfen Sie uns!

von Elina79 am 21.01.2013, 07:05



Antwort auf: Unruhiges, weinerliches und aggressives Kind

Hallo, zunächst einmal ist die Herausforderung durch ein Geschwisterkind immer vorhanden, auch wenn das ältere Kind, die kleine Schwester oder den kleinen Bruder augenscheinlich liebt. Als gut ist zu werten, dass Ihr Sohn seinen Zwiespalt in der Zuneigung zur Schwester "nur" an seinen Eltern auslebt. Das heißt, er sendet damit auch ein Signal aus, das lautet, er möge weiter so Beachtung finden wie bisher. Da die Mutter ja jetzt mit dem Baby intensiv beschäftigt ist, geht dieses Signal hauptächlich an den Vater. Der Vater sollte sich jetzt klar und deutlich vermehrt um das ältere Kind bemühen. Offenbar geschieht das bei Ihnen ja auch, darf aber kein Anlass für die Mutter werden, besonders streng mit dem älteren Kind umzugehen. Überhaupt ist Strenge verzichtbar, wenn man weiß, was in dem Kind vorgeht, und welche Verhaltenskorrekturen an sich selbst die Spannungen im Kind auflösen. Einnässen am Tag bei einem ansonsten schon trockenen Kind deutet auf diese hohen Spannungen im Kind hin. Vielleicht ist es für Sie einfacher mit den Dingen umzugehen, wenn Sie eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen hinzuziehen. die wird es (kostenlos) auch in Ihrer Stadt oder Gemeinde geben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.01.2013