Mein Sohn (jetzt 15 Monate) hat seit 9 Monaten massive Durschlafstörungen. D.h. er wacht 5-10 mal pro Nacht auf. Meist stündlich. Wir waren schon beim Kinderarzt, Osteopathen, Heilpraktiker, bei Kinderpsychotherapeuthen, von fast allen wurde uns das Schlafprogramm empfohlen (jedes Kind kann schlafen lernen). Dies haben wir im Dez. durchgeführt und nach 4 abgebrochen, da gescheitert. Ich schlafe mit meinem Sohn zusammen auf dem Gästebett (weil im KiBett geht gar nicht). So schafft er (ab 0.00 Uhr) manchmal 4 Stunden am Stück zu schlafen... Aber vom schlafengehen bis Mitternacht ist er oft 4-6 mal wach. Wir haben seit Monaten den gleichen abendlichen Rhytmus. Bis er 6 Monate alt war, hat er gut geschlafen. Manchmal sogar 8 Stunden am Stück. Wir haben nichts verändert. Er hat anfangs im FB geschlafen... aber wird von meinem Mann im Schlaf gestört, da er von ihm immer getragen werden WILL! Nun sind wir ausgezogen. Bin echt verzweifelt.. überlege schon ins Schlaflabor zu gehen.
Mitglied inaktiv - 08.06.2009, 12:58
Antwort auf:
Schlafstörungen
Hallo, der notorische Reflex der angeblichen Fachleute für Schlafstörungen bei Kleinkindern auf das "Ferber-Konzept" entspricht meines Erachtens ihrer Unlust, sich mit dem Problem wirklich auseinanderzusetzen. Es ist ja viel mühsamer, sich mit der Mutter oder den Eltern immer wieder neue Strategieen auszudenken, um das Kind sanft und einfühlsam zu beruhigen, als einfach ein Buch mit Konditionierungsprogramm zu empfehlen.
Da der kleine Mensch aber nun nichts vergisst, was ihn einmal seelisch schwer belastet hat, haben die Eltern bei Misslingen (und das ist extrem häufig so) ein wirklich großes Porblem. Denn jetzt ist beim Kind alles durcheinander und das Urvertrauen, dass bei der Schlafstörung hätte gestärkt werden müssen, ist verspielt. Es wieder aufzubauen, verlangt doppelt soviel Zeit und Aufwand, als es zu erhalten, wenn es noch nicht verspielt ist. Das Schlaflabor hilft Ihnen dabei überhaupt nicht. Es wäre ein weiterer Schritt mehr hinein in das Schlafdilemma.
In derart verfahrenen Situationen gibt es eigentlich nur eine vielversprechende Möglichkeit für den therapeutischen Einstieg und das wäre die Verordnung von Sedaplus-Saft 1/2 bis 1 Stunde vor dem Zubettbringen. Danach darf es dann nur noch ein festes und liebevolles Einschlafritual geben bis zum Einschlafen im eigene Bett, aber direkt neben Mama oder Papa. Beim Erwachen in der Nacht sollte immer erst der Versuch einer liebevollen und geduldigen Beruhigung im Bett erfolgen. Aber Teefläschchen und Herumtragen sind bei zu großer Erregung auch noch erlaubt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.06.2009