Frage: Schlafschwierigkeiten

Hallo Herr Dr. Posth! Unsere Tochter (mittlerweile 12 Monate) wacht eigentlich seit sie 2 Monate alt ist, so gut wie immer nach 30 Minuten auf. Ganz egal, ob am Vormittag, Mittag, Nachmittag oder am Abend. D.h. sie schläft tagsüber nur sehr wenig maximal eine Stunde (zweimal 30 Minuten), manchmal auch nur einmal 30 Minuten. Daher ist sie tagsüber oft quengelig und einfach unausgeschlafen. Ich habe es schon damit probiert, mich vor die Zimmertür zu setzen und beim ersten Laut reinzugehen, um sie zu beruhigen – leider mit nur mässigem Erfolg, selten schläft sie dann noch einmal ein. Besonders am Abend ist es anstrengend: sie schläft zwar problemlos ein, aber wacht eben nach 30 Minuten wieder auf, das Spiel wiederholt sich dann oft mehrmals hintereinander in kürzeren Abständen, bis sie dann endlich für ca. 4-5 Stunden am Stück schläft. Unsere Tochter schläft in ihrem eigenen Bett, nach der ersten langen Schlafphase schläft sie im Familienbett weiter. Vielleicht haben Sie eine Er

von Vogel am 30.07.2012, 07:03



Antwort auf: Schlafschwierigkeiten

Hallo, aus Ihrem Schreiben höre ich heraus, dass Sie Ihre Tochter allein schlafen lassen. Dafür ist ein 1-jähriges Kind von seinem Reifestand her noch zu jung. Die Folge ist, dass es unter Stress einschläft und in der ersten Traumschlafphase wieder aufwacht, um zu kontrollieren, ob Mutter oder Vater noch erreichbar sind. Sozusagen also ein Sicherheitsmodus, der aber zu Lasten des Durchschlafens erreicht wird. Denn die Stresshormone nehmen nicht so schnell ab. Erst wenn Sie Ihre Tochter dann ins Familienbett nehmen, schläft sich entspannt ein. Vermutlich hat sich sich inzwischen an das Einschlafen allein in gewisser Weise gewöhnt, hat aber anfangs sicher auch dabei Schwierigkeiten gemacht. So ist jetzt das ganze Schlafkonzept in Unordnung und müsste noch einmal von Grund auf neu konzipiert werden. Das heißt im Besonderen liebevolle und geduldige Einschlafbegleitung mit Ritual. Erst wenn Ihre Tochter tief schläft, kann sie allein gelassen werden. Dann mit Babyphn aufs Wachwerden horchen und sofort higehen, dass gar nicht erst der Eindruck entsteht, sie wären nicht dagewesen. Es wird einige Zeit dauern, bis Ihre Tochter ihre Einschlafangst abgelegt hat, aber dann kann sie auch im Elternschlafzimer durchschlafen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.07.2012