Frage: Sanfte Ablösung

Hallo Herr Dr. Posth, demnächst beginnen wir mit der Eingewöhnung unserer Tochter (12M) bei einer Tagesmutter. Ziel ist, dass sie dort 3xWoche ca.4 Stunden vormittags verbringt. Im Sinne Ihrer „sanften Ablösung“ ist mit der TaMu abgesprochen, dass ich so lange dabei bleiben kann, wie es erforderlich ist. Sie schreiben, dass es wichtig ist, dass sich unsere Tochter von der TaMu trösten lässt, auch in meinem Beisein. Was sind weitere „sichere“ Zeichen, dass ich gehen kann und dass unsere Tochter die TaMu als Ersatzbezugsperson anerkennt? Ist es richtig, dass wenn beim Abholen unserer Tochter Ignoranz oder gar Weinen (jedenfalls keine Freude) bei ihr zu beobachten wären, Rückschlüsse auf empfundene Belastung gezogen werden könnten? Vielen Dank!

von smr189 am 03.11.2014, 07:04



Antwort auf: Sanfte Ablösung

Hallo, ja, das ist richtig, aber diese Reaktion hat man erst hinterher. Sie ist sozusagen die Quittung. Wenn es gut läuft, merkt man das zunehmende Interesse des Kindes an der neuen Person. Schließlich kommt das Kind jetzt in die Loslösungsphase, und da steht das Interesse an anderen Menschen obenan, wobei der Vater natürlich im Vordergrund stehen sollte. Er wird 2. Bindungsperson, die anderen Menschen Ersatzbezugspersonen. Und bei den Ersatzbezugspersonen gibt es wiederum Abstufungen. Ideal ist es, wenn die Tagesmutter dabei einen oberen Rang erhält. Dazu muss sie aber auch Anstrengungen unternehmen und geschickt agieren. Abwartende Haltung ist grundsätzlich von mehr Erfolg gekrönt, als forsches Vorgehen. Erfahrene Tagesmütter wissen das. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.11.2014



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