Frage: Psychologie

Sehr geehrter Dr. Posth, meine Frage bezieht sich weniger auf die Entwickl. sondern auf einen Termin -mal zur Abwechslung auch für Sie ;) Mein Sohn (14 Mon. angebo. MMC u. ACM II) muss in knapp 2 Wo.zum Psychologen. Ich muss dazusagen, dass ich es nicht schön finde, sogar sehr traurig, dass man Kinder d. körperbehindert sind, gleich abstempelt und meint, sie müssten auch geistig etwas haben. Jedenfalls geht d. Ärztin vom SPZ davon aus. Ich möchte gern wissen, was bei einem solchen Termin gemacht wird? Kann ich mich irgendwie vorbereiten, evtl. auf Fragen, d.kommen werden? Ich finde meinen Sohn völlig normal entwickelt (außer in der Motorik). Er krabbelt, steckt Ringe auf die Steckpyramide, isst seinen Brei m.d. Löffel allein, trinkt aus d.Tasse allein, versteht "nein" und Lob, schaut interessiert Bücher an. Was ist,wenn er dort nun nicht das macht, was verlangt wird? Es ist doch nur eine Momentaufnahme. Können Sie mir dazu etwas sagen? Gegen die Berufsgr habe ich nat.nichts! LG Nadin

Mitglied inaktiv - 01.11.2010, 09:18



Antwort auf: Psychologie

Liebe Nadin, von der Sache her haben Sie recht mit ihrer Skepsis, warum ein körperbehindertes Kind zum Psychologen soll. Die Meningomyelozele ist dabei auch sicher nicht von Belang, zumindest nicht in diesem Alter. Später könnten durch bleibende Behinderungen allerdings auch psychosziale Probleme auftreten. Die Arnold-Chiari-Fehlbildung betrifft auch das Kleinhirn, und da gibt Vermutungen, dass das Kleinhirn gewisse regulatorische Funktionen im Zusammenspiel der allgemeinen Vernetzung im Gehirn ausübt. Aber genaue Vorstellungen gibt es dazu meines Erachtens so gut wie nicht. Sehen Sie den Termin doch mehr unter dem Aspekt eines Informationsbedürfnisses des/der Psychologen(in). Es ist aber auch so, dass solche Termine häufig nur der Routine wegen zustande kommen und bei der Untersuchung selbst dann gar nicht genau klar ist, was eigentlich untersucht werden soll. Ob ein Kind bei solchen Untersuchungen mitmacht oder nicht, hängt auch viel mit der Geschicklichkeit des Untersuchers zusammen. Neben Sie also das Ergebnis erst einmal nicht 1:1. Sie können mir aber gerne berichten. viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.11.2010