Frage: Papa mag nicht...

Sehr geehrter Dr. Posth, eigentlich bin ich der Meinung, dass Erziehung hauptsächlich Intuition ist, und finde es sehr befremdlich, dass sich in ihrem Forum 90% der Fragenden Sorgen um die Bindung ihrer Kinder machen.Jetzt bin ich doch selbst unsicher. Wir haben einen 1jährigen Sohn, leider ist sein Papa viel unterwegs und wenn er da ist, weiß er nix mit dem Kleinen anzufangen. Ich merke, wie der Kleine zeitweise darum bettelt, dass sein Papa sich kümmert, aber er kann es einfach nicht. Ich streite deswegen oft mit ihm, habe ihm auch schon oft Beiträge von Ihnen lesen lassen, aber es hilft nichts. Haben Sie einen Tipp wie ich ihn motivieren kann? Nun verbringt Junior viel Zeit mit seiner Oma (lebt im Haus) und auch seinen Opa sieht er fast täglich- dieser kann sich aber auch schlecht mit ihm beschäftigen (liegt wohl in der Familie). Ist nicht gerade eine männliche Bezugsperson wichtig? Reicht es,wenn unser Kleiner sich toll mit seinen Omas versteht? Danke für ihre Einschätzung

Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 10:51



Antwort auf: Papa mag nicht...

Stichwort: Bindungstheorie Hallo, es ist wichtig, was Sie ansprechen. Nicht Erziehung sondern Bindung ist Intuition und damit reines Gefühl. Erziehung ist dagegen absichtsvolle Beeinflussung des Verhaltens und läuft nahezu ausschließlich über den Verstand, was dem Erziehenden freilich nicht immer bewusst ist. Insofern ist es richtig, dass sich die Eltern Sorgen über die Bindung zwischen ihnen und ihren Kindern machen, denn vom Bindungsstatus hängt ab, wie gut sich die Kinder in der Erziehung beeinflussen lassen. Sicher gebundene Kinder sind in ihrer Kindheit sehr viel schneller bereit, sich an die ausgehandelten Regeln zu halten oder Verbote zu beachten. Ihr Selbst bildet sich stabiler und widerstandsfähiger aus. Ein wie auch immer fehlender Vater ist ein Verlust für das Kind, da neben dem Loslösungsvorbild auch das männliche Vorbild leidet. Aber die Loslösung an sich kann auch über eine den Vater ersetzende Person stattfinden, und die kann auch weiblich sein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.09.2010



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