Frage: Nachts oft wach

Hallo! Unser Sohn N. ist 19 Monate alt. Von Geburt an sehr fordernd, Koliken bis zum 7. M., viel getragen, nie weinen lassen, Familienbett, 13 M. ausschliesslich gestillt (Essen verweigert, jetzt kein Problem mehr), wird noch gestillt (nachts), Einschlafritual vorhanden. Tagsüber ein zufriedenes Kind. Nachts wacht er häufig auf, wird dann gestillt, noch vor Kurzem Hopsball (seit letzter Woche abgeschafft, mit nur 1 Nacht Protest). N. hat noch nie durchgeschlafen. Manchmal wacht er nachts (zw. 0 - 3 Uhr) auf, weint zuerst nicht, setzt sich im Bett hin und fängt dann zum Weinen an, Krabbelt ausm Bett. Ist untröstlich. Will nicht aufm Arm, wehrt sich, wenn man ihn hochnimmt. Läuft rum, fängt dann Sachen anzuschleppen, will Bilderbücher anschauen, bei jedem verneinen wird noch lauter. Weint sehr verzweifelt. Seit 1,5 Monaten jede Nacht! Nach 1,5-2 Std schläft er an der Brust vor Erschöpfung ein. Was hat er? Wie verhalten wir uns richtig? Warum schläft er nie länger als 2-3 Std am Stück?

von Annushka am 23.06.2014, 07:00



Antwort auf: Nachts oft wach

Hallo, die Schlafdauer von 1 1/2 bis 2 oder 3 Stunden spricht für ein Überschlafen nur der 1. und manchmal 2. Traumschlafphase. Wahrscheinlich reicht seine Schlafhormonmenge, die sein Organismus bildet, immer noch nicht aus, um längere Schlafphasen zu sichern. Das ist ein Reifungsprozess, der von außen nicht gut zu beeinflussen ist. Dazu kommt aber, dass sein Stoffwechsel es gewohnt ist, nachts noch Nahrungsnachschub zu bekommen. Das fördert das Wachwerden zusätzlich. Ein Teil seines Verhaltens beim Wachwerden erinnert auch an einen Pavor nocturnus oder Nachtschreck (s. gezielter Suchlauf). Dabei sollte man ein Kind nicht wach machen, sondern nur dafür sorgen, dass es nicht aus dem Bett fällt und ungestört weiter schlafen kann. Jedenfalls ist es nicht ratsam, sich dann zusammen Bilderbücher anzugucken. Sie müssen Ihren Sohn natürlich trösten so gut es geht, wenn er dann heftig weint. Aber die Brust ihm zuletzt dann doch wieder zu geben, erhält den status quo. Wie ist es denn dann mit einem Wasser-/Teefläschchen? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.06.2014