Frage: Loslösung unterstützen - wie?

Unsere Tochter 14 Monate war immer sehr auf mich fixiert, doch seit einiger Zeit ist der Papa der absolute Held, wenn er nach Hause kommt. Mein Mann ist ein sehr engagierter Papa, der sehr viel mit unseren beiden Töchtern unternimmt und sie auch gewickelt, gebadet usw. hat. Meine Frage ist jetzt, wie ich diesen Prozess der Loslösung (der wohl jetzt langsam in die Gänge kommt) aktiv unterstützen kann. So kann z.B.: mein Mann Elisabeth tagsüber ins Bett bringen, aber abends geht sie nur mit mir - wäre es jetzt Zeit, einen diesbezüglichen Versuch zu wagen? Woran erkennt man eigentlich, dass ein Kind sicher gebunden ist? Unsere große Tochter (2 J 10 M) ist ein sehr schüchternes und ängstlliches Mädchen, kann aber nach einiger Zeit sich gut in einer neuen Umgebung wohlfühlen, bleibt auch bei Oma und Opa, geht nach erstem Kennenlernen auch mit Fremden (meiner Freundin) in ein anderes Zimmer, aber sie braucht halt immer ihre Zeit, die ich ihr auch lasse und sie zu nichts dränge.

Mitglied inaktiv - 11.08.2008, 06:46



Antwort auf: Loslösung unterstützen - wie?

Stichwort: Bindungsunsicherheit Hallo, ein vorsichtiges Verhalten des Kindes in ungewohnter Umgebung hat gewöhnlich weniger mit Unsicherheiten im Bindungsverhältnis zu seinen Bezugspersonen zu tun, als vielmehr mit eigenen Charakteranlagen. Bindungsunsicherheit erkennt man in der Regel in unangepasst scheuen Reaktionen verbunden mit ängstlichem Anklammern ohne echte Beruhigung bei der Mutter und ohne eine Wiedererstarken des Explorationsbedürfnisses. Also solche Kinder entwickeln keine Tendenzen mehr, sich für das Neue zu interessieren. Oder aber sie reagieren unangemessen freizügig, je geradezu gewagt, und verzichten ganz auf die Rückabsicherung bei der Bezugsperson. eigentlich braucht man die Loslösung nicht gezielt zu unterstützen, wenn das Loslösungsvorbild, in der Regel der Vater, einfühlsam und zuwendungsaktiv sich verhält und nicht nur ein Spielevater ist, sondern sich auch in die Versorgung des Kindes mit einschaltet. Aber das ist wie alles in der Psychologie ein Prozess, der nicht von heute auf morgen gelingt und der durchaus auch seine leichten Rückschläge hat. Ihr Mann kann es ja mal versuchen, das abendliche Ritual zu übernehmen, aber wenn Ihre Tochter noch nicht bereit dazu ist, warten Sie noch einmal ein bisschen ab. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.08.2008



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