Hallo Dr posth, Sohn(14m) ist zz ziemlich anhänglich. Will oft auf den arm, nachts kommt er nun wieder sehr viel zum kuscheln(familienbett). Er ist plötzlich sehr auf seinen Opa fixiert. Ich denke er kann sich nicht über seinen Vater loslösen, denn mein Mann hat eigentl genauso viel gemacht(füttern, wickeln, zum schlafen bringen..) wie ich, außer natürl das stillen. Deshalb sucht er sich nun eine nicht primäre Bezugsperson zum loslösen? Wenn Opa da ist,sind alle anderen uninteressant, sogar Oma. Beginnt die Loslösung? Oder ist es eine Vorstufe davon?
2. Frage: wenn fremdbetreuung in diesem alter gut beginnt(gelungene sanfte Ablösung) u das kind sichtlich ausgeglichener erscheint, dann kann man doch beruhigt sagen, dass es ihm nicht schadet? Vielen dank f ihre Hilfe! Großes Lob an sie u ihr Forum!
von
Seerose89
am 13.02.2012, 07:15
Antwort auf:
Loslösung, fremdbetreuung
Hallo, die Beurteilung der Loslösung bei etwa gleichwertigen Eltern in der Bindungsphase ist noch schwer einzuschätzen. Es gibt einfach zu wenig gezielte Beobachtungen dazu (außer vielleicht durch das Forscherehepaar Grossmann in Regensburg). In der Regel bildet der Säugling eine Hierarchie zwischen seinen Bezugspersonen und entgeht so der Bindungsverwirrung. Und so findet er dann auch sein Loslösungsvorbild. Aber es gibt natürlich wie bei der Bindung auch konkurrierende Loslösungsvorbilder. So kann ein besonders zugewandter und einfühlsamer Großvater dem Vater selbst tatsächlich ein bisschen Konkurrenz machen. Negative Auswirkungen hat das mit Sicherheit nicht. Als Bindungsperson darf man da nicht so empfindlich sein, Die Kinder verteilen Ihre Sympathiebekundungen ganz nach eigenem Gutdünken.
Wenn die Fremdbetreuung durch eine nichtfamiliäre Bezugsperson sanft eingeleitet worden ist und das Kind keine Ängste und keine Verhaltensauffälligkeiten zeigt, dann darf man getrost von ihrer Unschädlichkeit ausgehen. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.02.2012