Lieber Herr Dr. Posth, ich habe mir ihr Buch besorgt, aber komme nicht zum Lesen, da mein Kind (5Mo) so turbulent ist :-) Leider muss der Kleine mit ca. 1J und 5-7Mon.in die Krippe/Tagesmutter. Mir graut es schon heute davor, aber es gibt keinerlei andere Möglichkeit.Was raten Sie? Eher Krippe o Tagesmu?Kann ich ihn irgendwie vorbereiten?Worauf achten?Ist es ungünstig, wenn ich die Ablösung mache/mein Freund hat seine EZ von 12-14Mo. gemeinsam m mir.
Ahja, mein Sohn quengelt nie. Er schreit gleich immer tomatenrot-keine Luft kriegend. Kann ich davon ableiten, dass er auch in Zukunft ein eher "unzufriedenes" Kind wird? Oder "verwächst sich das"? :-) Ab wann beherrschen Babys Konditionierung?Also z.Bsp. Schlafen- Arm?Vielen Dank für Ihre Arbeit. Wäre ihr Buch etwas weniger wie eine Diss geschrieben, könnte wohl die Mehrzahl der Mütter auch mal in den 5min. Pausen ein wenig weiterlesen ;-) ;-) Nein, es ist toll! Aber dafür braucht man eben schon Ruhe/Zeit.
von
annaarthur
am 25.06.2012, 08:24
Antwort auf:
Krippe
Hallo, es kommt darauf an, wie das Fremdbetreuungskonzept aufgebaut ist. Es gibt sehr gute Tagesmütter, die wirklich nur die 3 bis 4 zugelassenen Kinder betreuen und sich um eine familiäre Umgebung bemüjhen. Da sind mit sanfter Ablösung die Kinder sicher am besten aufgehoben. Es gibt aber auch Kinderkrippen, die es geschafft haben, ihre Frühbetreuungsgruppen klein zu halten und die Kinder individualisiert zu betreuen. Allerdings sind hier sanfte Ablösung und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern eher klein geschrieben. Machen Sie es am besten von der Erzieherin abhängig, denn sie wird ja zur Ersatzbezugsperson. Und mit der müssen Sie sich immer wieder einmal auseinandersetzen.
Gegen das offensichtlich eher impulsive Temperament Ihres Sohnes können Sie wenig ausrichten außer es nicht immer herauszufordern. Dazu zählt konkret vor allem prompte Bedürfnisbefriedigung, denn eine Säugling kann nicht warten. Und es ihm durch konditionieren einzutrichtern, macht meiner Ansicht nach auf keinen Sinn. Prinzipiell ließe sich ein Säugling konditionieren, aber die ethisch-moralische Pflicht bedeutet für uns Erwachsene, unsere Überlegenheit dem Kind gegenüber nicht negativ auszuspielen Und Konditionierung baut gerade auf diesem Machtgefälle auf.
Das ich mein erstes Buch so geschrieben habe, lag darin begründet, dass ich nicht nur die Eltern überzeugen muss sondern auch die wissenschftliche Welt beeindrucken. Sie hätte sonst meine Thesen in der Luft zerrissen die Kritiker wären über mich hergefallen, was so ausgeblieben ist. Und so dient mein buch der Sache mehr als zu erhoffen war. Das zweite Buch (jetzt 2. Auflage) ist übrigend im Anfangsteil (Kapitel 1 bis 3 oder 4) etwas einfacher geschrieben und mehr auf Eltern zugeschnitten. Aber vielen Dank für Ihr Lob. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.06.2012