Frage: Kind braucht extrem viel Aufmerksamkeit

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, meine Tochter (6) wird von uns (& weiteren Umfeld) als sehr anstrengend empfunden. Wir hatten schon das Gefühl, dass sie durch GEburt des Bruders vor 3 J.(Schreikind) in eine Regression gegangen ist, wir haben uns alle Mühe gegeben, das zu kompensieren (Extrazeiten, Würdigung besonderer Leistungen etc...), aber irgendw. ... Sie ist gerechtigkeitsfanatisch fast & hat ständig das Gefühl, zu kurz zu kommen bzw. dass die anderen mehr / was besseres etc. haben könnten (und dabei eine sehr einseitige Sicht), ich habe schon viele unzufriedene Kinder erlebt, aber noch keines in dem Maße. Außerd. klebt sie an einem&redet absolut ohne Pause, hat total Angst, etwas zu verpassen, fragt bei jedem Gesprächsfetzen, den sie aufschnappt nach, auch bei privaten Unterhaltungen anderer Leute usw. Es bricht einem das Herz, weil es scheint, dass sie sich aus einer inneren Not so verhielte, es aber trotzd. als extrem anstrengend empfunden wird & ein Teifelskreis ist. Danke

von Kunderella am 16.06.2014, 07:59



Antwort auf: Kind braucht extrem viel Aufmerksamkeit

Hallo, auch mit 6 Jahren wird von Kindern Gerechtigkeit vielfach noch interpretiert, wie sie sich aus Ihrer persönlichen Sicht optimal darstellt. Zwar haben jetzt beide Perspektivwechsel stattgefunden, also Empathie gelingt und geistiges Hineinversetzen in den anderen geht auch, aber in punkto Gerechtigkeit wird noch viel Egozentrismus reaktiviert. Das liegt bei Ihrer Tochter besonders nahe, da sie offenbar die regressive Phase noch nicht wirklich überwunden hat. Was Sie dagegen tun können, lässt sich aber nur an konkreten Beispielen zeigen. Was das ständige Reden anbelangt und die eignene Beanspruchung, lässt sich das Problem nur durch ein verschäftes Regelkonzept lösen. Sie müssen mit ihr eine Regel entwickeln, dass "Hineinquatschen" und ständiges Reden unerwünscht sind und mit einer Redepause geahndet werden. Die braucht ja nicht besonders lange sein, aber allein die Tatsache, dass es so etwas gibt, unterstreicht schon das Bedürfnis anderer, nicht immer angesprochen zu werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.06.2014



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