to 2,5 soll im august in kiga gehen, halbtags. sie = sicher gebunden,LL gut, vater kümmert sich viel, =offenes kind,zugänglich antwortet fremden, trotzt wenig etc. die kiga benutzt berliner eingewöhnungsmodell, demzufolge seh ich es kommen dass meine tochter als pflegeleicht eingestuft wird und die eingewöhnung zu kurz ausfallen wird, was ihr schaden könnte.davor hab ich angst, viel mütter berichten dass kinder kita am anfang toll finden und nach ca 4 wochen nicht mehr hinwollen(werden dann aber trotzdem hingebracht). was ist da die beste lösung?( wenn man bereits arbeiten geht?) viele erzieherin raten da auch anscheinend man soll einfach gehen auch wenn die kinder weinen, was kan man dagegen tun? verstehen 3 jäh. dass mutter wieder kommt nach einigen stunden?verliert mein kind dadurch vertrauen in mich u vater?
weitere frage: wenn eltern sich umarmen, versteckt sie ihr gesicht hinter den händen, ist ihr das peinlich?
sie sind super!
Mitglied inaktiv - 13.12.2010, 00:26
Antwort auf:
kiga
Stichwort: sanfte Ablösung
Hallo, wie Sie sicher wissen, vertrete ich das "Modell" der sanften Ablösung (s. gezielter Suchlauf). Es ist eben nicht so, dass ein 2- oder 3-jähriges Kind versteht, dass sich die Mutter nur an einem anderen Ort aufhält, während das Kind im Ki-ga ist. Es hat grundsätzlich die Sorge, dass die Mutter verschwindet und nie wiederkommt. Dass dann die Mutter doch wiederkommt, ist zunächst kein Beruhigung, denn die Angst und der mit ihr verbundene Stress haben schon einen Brandfleck in der Seele hinterlassen. Und bis die Gewissheit gewachsen ist, dass die Mutter (oder der Vater) tatsächlich immer wieder kommt, hat die Seele viele Brandflecken bekommen.
Daher geht es nur mit einer Ersatzbezugsperson, die das Kind an sich bindet und die Angst wegnimmt. Dazu braucht das Kind aber seine Zeit, um sich an die neue Bezugsperson zu gewöhnen und Vertrauen zu ihr aufzubauen.
Der Vertrauensverlust zu den Eltern, die trotz der Angst des Kindes fortgehen, ist so groß, dass Kinder dann zu Hause plötzlich wieder anhänglich sind und die permanente Präsenz ihrer Eltern fordern, auch in der Nacht. Damit wollen sie sich ihr verlorenes Vertrauen zurück erobern. Denn ohne die elterlichen Bezugspersonen sind die Kleinkinder noch auf lange Sicht massiv gefährdet.
Vielleicht geht bie Ihnen ja alles so leicht, wie Sie vermuten. Warten Sie es ab.
Ihr 2. Frage bezieht sich auf die Rollenteilung der Eltern, die von den Kleinkindern sehr wichtig genommen wird. Zeigen die ELtern vor ihren Kinder große Einigkeit, kommt das Rollenbild ins Wanken. Die Kinder reagieren verlegen, weichen aus oder gehen sogar ärgerlich dazwischen. Aber das ändern sich wieder von alleine. Viele Grüße und danke für ihr Lob.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.12.2010