Tochter (23M):temperamentvoll+willensstark.min1 großerExtremTobsuchtsWutanfall/Tag.
Bemühen uns stets umAlternativen,Kompromisse,begründen,kaum Grenzen,nachgeben,motivieren etc.So kommt es mir oft vor,als würde ich 24/7 Konflikte umschiffen,ständig alles recht machen,ein Eiertanz.Manchmal fühl ich mich,wie von ihr diktiert.EinWutanfall,weil sie nicht akzeptierte,dass Papa aus SEINEM Glas trinkt,dass ich Papas Reste Teller aß "Papas Teller",weil ich sie bei vollem Teller nicht endlos nachschöpfen+Butter löffeln lasse,weil irgendwas falsch ist,keiner weiß was.Ist es wirklich GUT,sich so komplett zu beugen?
MancheAnfälle sind sofort dramatisch,andere beginnen ganz künstlich.
Lernt so sie wirklich gar nicht Gebrüll->Erfolg?Schließlich gibt es doch Kinder,die auch später diese "Methode"häufig verwenden.
Wie kann es sein,dass manche Völker anscheinend keineTrotzphase kennen u auf schimpfen u ermahnen verzichten können(laut Liedloff)?.
von
Prema
am 22.09.2014, 07:56
Antwort auf:
Hilfe Trotzphase
Hallo, Jean Liedloff hat seinerzeit einen Eingeborenen-Stamm in Südamerika besucht. Die Lebensverhältnisse dort sind mit den hiesiegen und heutigen in keiner Weise vergleichbar. Außerdem ist nicht klar, wieviel sie wirklich vom Familienleben der Y.-Indianer mitbekommen hat. Aber eins ist sicher, Säuglinge, die maximale Zuwendung erhalten haben und viel getragen worden sind, sind als Kleinkinder sehr viel verträglicher. Das Temperament eines Kinder unterläuft aber dieses Prinzip. So wird es auch bei indigenen Stämmen Trotzverhaltensweisen geben.
Was Ihre Tochter zeigt, ist ein typisches Verhalten von Bestimmungsmacht-Bedürfnis. Sie will ihre Umwelt dirigieren und sich die Wirkichkeit so konstellieren, wie sie sie versteht. Dieses Verständnis ist noch nicht groß, so daß bestimmte Regelmäßigkeiten immer in gleicher Weise auftreten sollen. Geschieht das nicht, ist Ihre Tochter wütend und manchmal sogar verzweifelt. Die Reaktionen ähneln zwar dem Trotz, sind aber kein echter Trotz.
Wenn es möglich ist und nicht zu kurios, sollte man dem Kind in dieser Hinsicht nachgeben. Auch wir Erwachsene versuchen noch, uns die Welt so einzurichten, wie wir sie verstehen können. Allerdings geben wir schneller auf, wenn es nicht gelingt. Wir sind verständiger und wir akzeptieren die Unmöglichkeit stillschweigend (meistens).
Versteht Ihre Tochter dann mit der Zeit mehr von den Dingen um sie herum, hört dieses Einflussnehmenwollen langsam auf und gleicht sich den Reaktionen von Erwachsenen an. Das geht automatisch und nicht, in dem sie den Willen Ihrer Tochter brechen. Damit hören dann auch die dramatischen Anfälle auf. Da die Bestimmungsmacht in diesem Fall ja nur richten will, was scheinbar in Unordnung geraten ist, leitet sich aus der Erfüllung auch kein negativer Lerneffekt ab. In anderen Fällen kann das passieren, in diesem Zusammenhang aber nicht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.09.2014