Frage: Familienbett u. Objektverlustangst

Sg Hr. Posth, unsere Tochter (5J) hat massive Trennungsängste, ich habe bereits bei Ihnen gefragt (z.B. id=40992). LL aber recht gut. Selbstvertrauen z.B. im Kiga recht gut, auch gegenüber fremden Erwachsenen (z.B. Einkaufen). Schläft noch im Familienbett. Sie schreiben, dass dies gut ist, aber wie lange ohne eine zu starke Rückbindung zu erzeugen? Laut Kindergartenpäd. bekommt sie Panik, wenn sie z.B. ihre Mütze im Garten vergisst oder jemand ihre Hausschuhe versteckt. Im Kiga wird dies durch die sehr verständnisvollen Betr. gut abgefangen, aber ich habe Angst, dass es in der Schule für sie schwierig werden kann, wenn andere Kinder mitbekommen, dass sie ausflippt, wenn sie etwas von Ihren Sachen "verliert" und diese absichtlich versteckt werden. Was kann man gegen diese "Objektverlustangst" tun? Wir machen z.Z. nichts therapeutisches. Bei einer Oma bleibt sie gerne (auch über Nacht). Will alleine in Schwimmkurs - es bleibt also spannend, ob das klappt. Danke! MvG schaumama04

Mitglied inaktiv - 13.09.2010, 00:19



Antwort auf: Familienbett u. Objektverlustangst

Hallo, die Sorge oder Angst vor dem Verlorengehen von Gegenständen lässt sich entwicklungspsychologisch nur damit erklären, dass eine Kind über diese Gegenstände noch sehr viel Selbstbestätigung erhält. Kinder attributieren sich positiv mit dem was sie besitzen oder vor allem mit dem, was sie geschenkt bekommen. Mit den Jahren nimmt der Wert dieser Dinge ab, und irgendwann wird es Kinder auch egal, ob sie etwas verlieren oder nicht. Diese Angst ihrer Tochter zeichnet sich also noch als wenig abgelöst von dem einen Wert vermittelnden Gegenstand aus. Das liegt vielleicht auf derselben Linie wie das Bedürfnis, noch bei den Eltern im Bett zu schlafen. Beides noch frühkindliche Bedürfnisse, die sich erhalten haben. Um da nun heraus zu kommen, geht es aber nur mit Fortsetzung der Loslösungsbestrebungen und Hilfestellungen beim Überwinden frühkindlicher Bedürfnisse, z.B. das Schlafen im eigenen Bett und Zimmer. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.09.2010