Frage: erschwerte Loslösung???

Lieber Dr.Posth, meine Tochter ist 18 M. Sie ist ein aufgew. und fröhl. Kind. Kontaktfr. mit anderen Kindern und bei Erwachsenen dauert es etwas,aber ist auch kein Problem.Ich kann sie auch für ca.1-2 Std. bei Papa oder Großeltern lassen,aber sie fragt immer nach mir.Der Papa arbeitet sehr viel und sieht sie abends max.2 Std.Sie freut sich immer riesig,wenn er kommt.Am WE arbeitet er auch zusätlich und da sieht sie ihn auch nur ein paar Stunden außer Sonntags.Er ist dann natürlich sehr platt und kann nicht viel mit ihr unternehmen.Jeden Abend bringe ich sie ins Bett und begleite sie in den Schlaf.Ich habe das Gefühl,dass sie sehr abhängig von mir geworden ist,da ich ihr ja auch immernoch den Finger (als sog.Übergangsobjekt - hatte ihnen auch schon deshb geschrieben) zum enschlafen geben muss.Wenn ich weg muss,dann schleiche ich mich immer raus.Ist das richtig oder sollte ich mich verabschieden?Z.B. gestern,da bin ich abends weg und sie ist nicht eingeschlafen bis ich gekommen bin.

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 10:41



Antwort auf: erschwerte Loslösung???

Hallo, Ihre Tochter befindet sich vom Alter her auf der Entwicklungsstufe der Wiederannährungskrise (s. gezielter Suchlauf). Das ist der Moment, in dem ein Kind entdeckt, von der Mutter als der Hauptbezugsperson eine völlig getrennte, eigene Person zu sein. Diese Entdeckung ist mit einem gewissen Unbehagen verbunden und lässt die Kinder vorübergehend noch einmal wieder sehr anhänglich werden. Wenn die Loslösung aber gut weitergeht, ist die Phase schnell vorüber. Solange ist es besser, Sie gehen abends ohne grpße Verabschiedung aus dem Haus, vorausgesetzt, dass sich Ihre Tochter beim Vater gut beruhigt, falls sie Ihr Verschwinden bemerkt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.08.2010



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