Frage: Entscheidung 2. Kind

Lieber Hr. Dr. Posth, unsere To. (32 Mo., Familienbett, 20 Mo. gestillt, als Baby viel getragen, prompte Bedürfnisbefriedigung) ist bedürfnisstark, sehr temperamentvoll, fordert ständige Aufmerksamkeit u. viel Körperkontakt, trotzt stark, sprachlich sehr weit, LL gut, Vater sehr präsent. Kommt mit 3 Jahren in die Kita, seit 2. Geb. liebevolle Betreuung v. Oma. Regelm. Kontakt mit Kindern, jedoch oft dabei eher unsicheres Verhalten. Wir kommen meistens gut mit ihrem aufbrausenden Temperament zurecht, manchmal gelangen wir jedoch an unsere Grenzen. Wenn Schwangerschaft „sofort“ klappen würde, wäre sie bei Geburt ca. 3,5 Jahre alt und seit 6 Mo. in Kita. Plan wäre, To. von Anfang an überall miteinzubeziehen (Gefühl gebraucht zu werden), haben aber Ängste, dass To. mit neuer Situation (geteilter Aufmerksamkeit) nicht umgehen kann und Zusammenleben ein Drama wird! Generell glauben wir aber, dass ein Geschwisterchen meistens (auch für später) eine Bereicherung ist! Ihre Meinung? Danke!

von Mummy_2011 am 28.04.2014, 09:39



Antwort auf: Entscheidung 2. Kind

Hallo, Ihre letztere Einsicht ist die richtige. Kinder brauchen Sozialkontakt, und es gibt für sie eigentlich nichts beglückenderes als ein Geschwisterchen. Das heißt nicht, dass es nichts anfangs Eifersuchts- oder später Rivalitätsprobleme gibt. Soziales Zusammenleben ist nicht auf Spannungsfreiheit aufgebaut. Eher das Gegenteil ist der Fall. Es gibt aber wenigstens für die Kinder gute Möglichkeiten, solche Probleme absolut im Griff zu behalten. So ist die erste Zeit mit dem Nachwuchs dadurch zu entspannen, dass sich der Vater im Sinne der verstärkten Loslösung ganz deutlich mehr dem älteren Kind widmet. Da Ihre Tochter dann längst schon im Ki-ga ist, ist durch Geburt und Ablösung keine Kollision zu erwarten. Sind die Kinder älter, ist es sehr wichtig für Eltern, so gut wie kein Bevorzugung eines ihrer Kinder erknnbar werden zu lassen und die Kinder nicht miteinander zu vergleichen, um dadurch erzieherischen Druck auszuüben. Jedes Kind ist seinen Eltern gleich wertvoll und in seiner Individualität von ihnen gleichmaßen anzuerkennen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.05.2014