Frage: Optimaler Abstand zwischen Geschwisterkindern?

Sehr geehrter Dr.Posth, was würden Sie - aus Ihren Erfahrungen aus Praxis&Forum - als einen optimalen Abstand zwischen Geschwistern bezeichen? Mache mir zur Zeit Gedanken zu unserer Familienplanung und wäre für Ihre Anregungen sehr dankbar. Mit lieben Grüßen Nadine

Mitglied inaktiv - 06.12.2010, 13:00



Antwort auf: Optimaler Abstand zwischen Geschwisterkindern?

Liebe Nadine, abgesehen einmal davon, dass man eine Schwangerschaft selten genau planen kann, gibt es auch keine wirklich ideale Abstände zwischen Geschwistern. In allen Fällen gibt es Vor- und Nachteile. Die Nachteile überwiegen sicherlich, wenn das eine Kind schon zur Schule geht und das andere erst geboren wird. Und auch ein kleiner Abstand als 2 Jahre dürfte mehr Probleme machen als wirklich Nutzen hervorrufen. Aber dazwischen ist jeder Abstand gut. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.12.2010



Antwort auf: Optimaler Abstand zwischen Geschwisterkindern?

Lieber Dr. Posth, unser Sohn, 26Monate, war lange ein Schreibaby und auch ansonsten ein sehr unruhiges Kind. Das Stillen war unser Ruhepol. So hat es sich ergeben, daß er noch immer an der Brust einschläft. Ansonsten bekommt und will er keine Brust mehr. Für schwierige Situationen etc. hat er ein Übergangsobjekt, ein Stofftier. Auch die Loslösung läuft ganz gut. Er geht zu Oma, Tante und unternimmt viel mit Papa. Hole ich oder wir ihn ab, freut er sich. Nun zu meiner Frage. Sie schrieben einer Mutter mit einem Einschlafproblem bei einem 2jährigen, daß sich zum Einschlafen dazulegen ab dem 2. LJ keine gute Idee mehr sei und Körperkontakt dabei einen Reifeprozess behindert. Welchen Reifeprozess meinen Sie da? Und was sind die Folgen, sollte dieser später stattfinden? Wie lange kann ich das Einschlafstillen fortführen? Mich persönlich stört das nicht. Meine absolute Grenze wären 3 Jahre. Vielen herzlichen Dank!

Mitglied inaktiv - 06.12.2010, 13:35



Antwort auf: Optimaler Abstand zwischen Geschwisterkindern?

Hallo, mit Reifeprozess ist hier die natürliche Entwicklung zur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, sprich Autonomie gemeint. Jedes Kind strebt in diese Richtung und nutzt Bindung und Loslösung dazu, in diesem Punkt weiter zu kommen. Das Stillen ist eine Zuwendungs- und Ernährungsform des 1. Lebensjahres, vielleicht ein wenig darüber hinaus. Dies v.a. dann, wenn keine andere altersangemessene Nahrung zur Verfügung steht oder diese nicht ausreicht (s. "dritte-Welt-Länder"). Als Ersatz für die ständige Verfügbarkeit der Mutter im 1. Lebensjahr dient nach dem Abstillen das Übergangsobjekt. Die Mutter wird damit theoretisch für das nächste Kind frei. Nun ist das Einschlafstillen eine ritualisierte Ausnahme. Das kann man sicher ins 2. Lebensjahr mit hineinziehen. Da aber bis zum 3. Lebensjahr das Ziel das nur begleitete Einschlafen, nicht aber das im Körperkontakt sich erhaltende Einschlafen ist, ist das Stillen jetzt doch hinderlich. Warten Sie ab, ob sich Ihr Sohn nach dem 3. Geburtstag auf diesen Sprung problemlos einlässt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.12.2010