Frage: einschlafen/ schreien

Sehr geehrter Herr Dr. Posth Wir haben mit viel Interesse Ihre Texte zum emotionalen Bewußtsein von Säuglingen gelesen. Unsere Tochter Mila (3 Monate) hat auch Probleme mit dem Einschlafen. Abends in der letzten Phase vor dem zu Bett gehen, nehme ich sie ins Tragetuch wenn sie schreit (ca. 19 Uhr bis 20:30), danach wird sie noch mal gestillt und dann kommt sie in ihr Bettchen. Dann geht das Einschlafen ganz leicht. Nachts schläft sie auch seit ca. 1 Woche durch (von 0-6:30 Uhr) Tagsüber ist es noch problematisch mit dem Einschlafen. Entweder Kinderwagen, Auto oder Tragetuch. Unsere 1. Frage Bis zu welchem Monat dauert es in der Regel bis Säuglinge nicht mehr so viel schreien vor dem Einschlafen? Gibt es da Erfahrungswerte? Unsere 2. Frage Ist es entwicklungspsychologisch ok, wenn wir zum Einschlafen, neben ihr liegen und die Hand auf die Brust legen und sie nicht tragen, auch wenn das Schreien zwischen 30 und 60 Minuten dauern kann? Besten Dank mfg

Mitglied inaktiv - 24.03.2008, 21:09



Antwort auf: einschlafen/ schreien

Stichwort: Säuglingsschreien Hallo, zunächst einmal ist es individuell sehr unterschiedlich, ob und wieviel ein Säugling schreit. Dass die kleinen Säuglinge v.a. in den Abendstunden unruhig sind und schreien, hat viele wissenschaftlich forschende Fachleute dazu veranlasst, zu glauben, dass das am zu aufregenden Tag liegt und dass die Säuglinge nur rechtzeitig "runtergefahren" werden müssen. Ich selbst glaube mehr an einen Biorhythmus, der sich im Gefolge von Helligkeit und Dunkelheit einstellt und der in der Hirnfunktion die Angstneigung am Abend erhöht. (In meinem Buch "Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen" erkläre ich das genauer mit der Entstehung von Stress und der Wirkung von CRH, das ist Corticotropin-Releasing-Hormon). Wie dem auch sei, mit 3-4 Monaten nimmt die schlafanstoßende Wirkung des Melatonins im menschlichen Gehirn zu und erleichtert das Einschlafen. Dafür müssen aber z.B. die Trimenonkoliken beseitigt sein. Im Prinzip ist es genau richtig, so wie Sie vorgehen; allerdings ist es kein Fehler, seinen kleinen Säugling immer wieder noch auf den Arm zu nehmenund zu tragen, damit er sich beruhigt. Neben dem Bett sitzen, die Hand "auflegen" und liegen lassen ist eine Methode, die erst im zweiten Lebensjahr so richtig greifen kann. Ein kleiner Säugling kann nicht verstehen, was di Eltern damit beabsichtigen, er fühlt sich nur abgelehnt und das erzeugt neue Angst. Also nicht schreien lassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.03.2008



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Schreien vor Einschlafen

Guten Morgen Herr Dr. Nohr, unsere 5 Monate alte Tochter schreit seit 3 Wochen jedes Mal, wenn sie einschlafen soll. Egal, ob tagsüber oder abends. Wir achten auf Mündigkeitsanzeichen und passen auf, dass sie nicht übermüdet ist. Sie wird gestillt, schläft aktuell aber dabei nicht mehr ein. Sie hatte in den ersten Wochen abends diese Schreiphase...


Schreien beim Einschlafen

Hallo Herr Dr. Nohr, ich hoffe, ich bin bei Ihnen richtig. Unser Sohn (7,5 M) ist schon immer tagsüber ein schlechter Schläfer. Früher hat er oft beim Stillen geschlafen, im KiWa oder Maxi Cosi. Ins Bett legen ging nie. Wir haben es versucht, aber immer abgebrochen weil er schlimm geschrien hat. Abends ins Bett bringen ist eigentlich kein Proble...


Schreien beim Einschlafen

Hallo, meine Tochter ist fast 6 Monate alt. Unser Problem ist das Ein-, Durchschlafen, egal zu welcher Zeit, wobei das Einschlafen ihr aktuell tagsüber am schwierigsten fällt. Ich habe alle Müdigkeitsanzeichen im Blick. Von alleine (z.B. beim Spielen oder in der Wippe) schlief sie noch nie ein, es war schon immer mit Schreien verbunden. Wir...


Schreien vorm Einschlafen

Hallo, meine Tochter, 10. Mon. macht seit letzter Woche jedes Mal ein Drama, wenn sie ins Bett zum Schlafen gehen soll. Bisher habe ich mich mit ihr ins Bett gelegt, sie in den Arm genommen und Musik abgespielt. Das klappte bisher gut. Jetzt schreit sie, als würd ich ihr was antun, wenn ich sie hinlege. Sie windet sich aus meinem Arm, haut den Ko...


Einschlafen nur mit Schreien

Hallo, unsere Tochter Mia ist 3 Monate alt. Wir haben einen ziemlich festen Rhythmus. Sie schläft von ca. 8 Uhr abends bis 8 Uhr morgens, kommt in der Nacht gegen 2 Uhr und gegen 6 Uhr, dann stille ich sie und sie schläft dann -fast immer- gleich weiter. Vormittags schläft sie ca. 1/2 Stunde und macht von 12-16 Uhr ihren Mittagsschlaf. Soweit so g...


bitterliches Schreien bei jedem Einschlafen - Angst vorm Schlafen?

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn ist 6 Monate alt. Unser Problem ist das Ein-, Durchschlafen, egal zu welcher Zeit, wobei das Einschlafen zur Nacht die schwierigste Phase darstellt (trotz "Einschlafritual") - Von alleine (z.B. beim Spielen oder in der Wippe) schlief er noch nie ein, es war schon immer mit Schreien verbunden. Wir haben ihn ...


Nächtliches Schreien / Einschlafen / 9 Monate

Hallo Herr Dr. Posth Ich hatte schon einmal geschrieben (ID 41873) und Sie bestätigen meine Vermutung, dass die "Unruhe" mit dem Aufenthalt auf der Intensivstation zu tun hat. Daher will ich meinem Kind viel Körpernähe geben, durch Tragen tagsüber und Schlafen im Familienbett. Ich verstehe Ihre Antworten in diesem Forum aber so, dass Säuglinge ni...


Was kann die Ursache für das Schreien beim einschlafen sein?

Guten Tag Zuerst vielen Dank für dieses tolle Forum in dem ich immer sehr interessiert mitlese. Ich habe eine Frage bezüglich meines Sohns. Er ist 9 Monate alt und kann in der letzten Zeit nur schwer einschlafen. Wenn es mir nicht gelingt ihn beim Stillen einschlafen zu lassen, er beim ablegen wach wird oder mitten in de Nacht aufwacht schreit er...


Schreien und weinen beim einschlafen

Guten morgen Herr Dr. posth, Ich habe meine Tochter gestillt im Familienbett bis sie 16 1/2 Monate alt war und mit Rat und Unterstützung vom Kinderarzt vor 4 Tagen abgestillt. Sie hat schon lange alles vom Familientisch gegessen und ist vom Gewicht genau in der Kurve. Es hat auch eigentlich viel besser geklappt als ich für möglich gehalten hätte....


Schreien, Einschlafen

Guten Tag sehr geehrte Frau D. Ingrid Henkes,  Kurze Vorinformation:  mein Sohn ist gerade 7 Monate alt. Das stillen hat am Anfang aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes nicht funktioniert.  Zuhause wurde es dann besser.  Ich bin oft dabei mit ihm eingeschlafen, weswegen ich das unerfahrener Weise so beibehalten habe.  Er schläft auch ...