Hallo Herr Dr. Posth,unser Sohn ist 2 1/2 Jahre alt und hat mitverlaufender Zeit zunehmend eine extreme Eifersucht auf sein Schwesterchen (12 Wochen) entwickelt.Mittlerweile schlägt und kneift er sie sobald ich mich mit ihr befasse und sie für ihn in Reichweite kommt (z.B. wennichStille).Wir beziehen ihn auch,wo es eben geht in die "Aufgaben" mit ein,erklären ihm altersentsprechend,. Mein Mann kümmert sich sehr um unserenSohn,sobald er zu Hause ist.Ich nutzte die Zeit intensiv mit ihm,wenn die Kleine schläft. Wir gehen liebe- und verständnisvoll mit ihm um.Aber langsam wissen wir uns keinen Rat mehr?! Habe hier auch schon unter entsprechendem Stichwort nachgesehen,finde aber nichts für unsere Situation.Außerdem muß ichdie Kleine manchmal minutenlang schreien lassen,wenn ichden Grossen wickle (kann sie mitnehmen)oder ihn alleine ins Bett bringe (Abendritual!..kann sie NICHT mitnehmen.Habe zum schreien auch schon bei Ihnen nachgelessen und fühle mich schuldig.Was tun?Danke im Voraus.A:
Mitglied inaktiv - 19.05.2008, 08:31
Antwort auf:
Eifersucht
Hallo, zunächst einmal dürfen Sie sich nicht schuldig fühlen, außer für den Fall, dass Sie ihre Kinder aus Nachlässigkeit oder bewußter Nichtbeachtung in ihren Zuständen ließen. So sind Warteminuten, wenn das eine Kind gerade versorgt werden muss, das andere aber auch gerade ein besonderes Bedürfnis hat, von Natur her unvermeidbar und von der menschlichen Entwicklung her einkalkuliert. Wenn ein Kind etwas länger auf Sie hat warten müssen, wrid es hinterher eben etwas intensiver getröstet.
Warum Ihr Sohn im Moment so eifersüchtig ist, kann ich Ihnen auf Anhieb leider auch nicht sagen. Wenn er die nötigen Angebote von Ihnen und Ihrem Mann bekommt, die er in dieser Situation braucht, dann muss er darüber hinaus gehende Eifersucht in Kauf nehmen. So schlimm kann sie dann nicht sein. Aber fragen Sie ihn einfach in solchen Momenten, was er gerne machen möchte, um seine Schwester in Ruhe zu lassen. Vieleicht kann er es schon sagen. Allerdings ist eine gewisse Rivalität unter Geschwistern ohnehin nicht vermeidbar. Das wird auch so bleiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.05.2008