Meine Tochter ist 2J11 Monate, geht gerne zur Tamu und wechselt bald in den Kiga, worauf sie sich freut. Ihr einziges Gesprächsthema ist: "guck wie groß ich bin und was ich alles kann", bevorzugt im Vergleich zu kleineren Kindern. Wir machen keinen Druck in Richtung "groß werden", es scheint mir, dass sie sich selbst damit sehr unter Druck setzt. Wenn etwas nicht klappt, ist es die Katastrophe.
Andererseits ist sie zur Zeit regressiv anhänglich, der Papa wird mal wieder nur punktuell angenommen (sie war früher perfekt losgelöst) und Mamas Bein ist das Wichtigste, was man haben kann. "Mama ich will dich haben!", geschlafen wird bei mir usw.
Ich mach mir Sorgen um den Übergang in den Kiga, wo sie die kleinste sein wird und evtl. stark einstecken muss.
Wie weit soll ich der Regression nachgben, wie kann ich sie beim Übergang in den Kiga unterstützen, wie kann ich ihr beibringen, dass "Großsein" nicht absolut ist?
Danke!!!!
von
blah
am 07.10.2013, 07:55
Antwort auf:
Druck mit Großwerden
Hallo, es ist zu vermuten, dass Ihre Tochter sehr wohl den Unterscheid zwischen sich und den anderen Kindern wahrnimmt und den größeren Kindern nacheifert. Das kann möglicherweise dadurch gefördert worden sein, dass die Tagesmutter mit solchen Vergleichen erzieherisch arbeitet. Fragen Sie sie einmal. Das kann man im Einzelfall machen, wenn man beim Kind etwas erreichen will, dass es sich nicht zutraut. Wenn man aber merkt, dass man beim Kind damit zu viel falschen Ehrgeiz auslöst, sollte man es wieder lassen. Denn dann passiert genau das, was Sie feststellen. Scheitert das Kind an seine Ansprüchen, verliert es schnell den Mut und das Zutrauen zu sich. Und das kann Regressionen auslösen.
Es kann also sein, dass Sie und vor allem Ihr Mann ihre Tochter aus der entstandenen "Leistungsfalle" herausführen müssen, damit alles wieder so ist wie vorher. Dann geht auch die Loslösung besser weiter. Für den Übergang in den Ki-ga gelten alle Empfehlungen, die bei der frühen Fremdbetreuung angebracht sind und sich mit dem Begriff "sanfte Ablösung" verbinden (s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.10.2013