Frage: Die Bedeutung von Stillen für die Bindung

Hallo Herr Dr. Posth, habe meine erste Tochter gestillt. Anfangs aus Überzeugung. Das Stillen wurde dann aber für mich zur Qual. Neben blutenden Brustwarzen machten mir die generellen Stillprobleme zu schaffen (saugt das Kind richtig, trinkt es genug etc.). Ich konnte das stillen gar nicht genießen. Da meine Tochter die Flasche aber verweigerte, musste ich 9 Monate durchhalten.Zudem hatte ich eine längere PP Depression, so dass ich keine andere Wahl gesehen haben, als die Bindung zum Baby durchs Stillen zu stärken. Gleichzeitig war das Stillen aber auch eine Belastung, da es die Mutter unersetzlich macht und sehr freiheitsberaubend ist. Im Sommer kommt unser zweites Kind. Eigentlich hatte ich beschlossen nicht mehr zu stillen, doch je näher der Termin kommt, desto mehr rücke ich doch wieder in Richtung stillen, hauptsächlich wegen der Bindung. Wie wichtig ist denn das Stillen für die Mutter-Kind-Bindung? Ich würde wohl ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich es nicht mache...

von natusch26 am 05.05.2014, 08:22



Antwort auf: Die Bedeutung von Stillen für die Bindung

Hallo, nüchtern betrachtet lässt sich eine sichere Bindung auch über das Aufziehen mit der Flasche erreichen. Es kommt hauptsächlich auf die Nähe zwischen Mutter und Kind und den intensiven Gefühlsaustausch an, der bei der Ernährung stattfindet, aber eben nicht nur dabei. Das Stillen ist aus vielerlei Gründen die bessere Ernährungsform für den Säugling. Auf diese Vorteile sollten Sie meines Erachtens nicht ohne Not verzichten. Sie wissen ja noch gar nicht, ob das Stillen auch bei Ihrem 2. Kind wieder zu solchen Problemen führt. Außerdem würde ich Ihnen raten, frühzeitig Nuckel und Wasser- oder Teefläschchen zum Einsatz zu bringen. Dann haben Sie Alternativen für den Fall, dass die Brustwarzen wieder wund werden. Und Sie haben das Bewusstsein, dass es außer dem Anlagen an die Brust noch eine Möglichkeit, Ihr Kind oral zufrieden zu stellen. Das wird Sie entspannen. Also nicht gleich von Vornherein die Flinte ins Korn schmeißen. viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.05.2014



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