Frage: Bindungsverwirrung?

Hallo, unser Sohn Luis (10 Monate) ist sehr temperamentvoll und fordert viel Aufmerksamkeit. Es hat viel Energie gekostet, aber wir haben ihn nie schreien lassen. Bei Bedarf schläft er mit im Elternbett(fast jede Nacht). Die ältere Generation sagt, wir verwöhnen ihn. Seit ca. 2 Monaten lässt er Wickeln, Waschen und Anziehen meist sehr ungern über sich ergehen. Seine Oma kann er sehr gut leiden. Wenn Sie hereinkommt ist er gleich ganz aufgeregt und will sofort zu ihr. Sie sieht ihn täglich mehrmals da wir mit den Großeltern in einem Haus wohnen. Die Oma trägt ihn viel herum(was wir auch öfter tun), zeigt ihm allerhand Dinge, was scheinbar seine Lieblingsbeschäftigung ist. Wenn wir ihn abholen würdigt er uns keines Blickes und wenn er in unsere Wohnung zurückkommt ist er unzufrieden und quengelt. Pflegeaufgaben übernimmt die Oma so gut wie keine, füttert auch nicht. Kann es sich hier um eine Bindungsverwirrung handeln? Wann beginnt frühestens die Loslösung? Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 12.07.2010, 08:55



Antwort auf: Bindungsverwirrung?

Hallo, nein, eine Bindungsverwirrung ist das sicher nicht. die Großmutter ist für Ihren Sohn eine sher geschätzte Ersatzbezugsperson, die sich das herausnimmt, was sich die meisten Großeltern herausnehmen. Sie genießen die schönen Seiten mit ihren Enkeln und überlassen das anstrengende Alltagsschäft den Eltern. Sie müssen bedenken, die Großeltern waren ja selbst einmal Eltern und haben ihr Pflichtprogramm schon absolviert. Die Loslösung beginnt im zweiten Lebensjahr, wobei zuwendungsaktive Väter fast immer auch schon wichtige Ersazubezugspersonen im ersten Lebensjahr sind, ja oft schon mehr als nur das. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.07.2010



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