Frage: Berliner Eingewöhnungsmodell

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere Tochter ( Extremfrühchen aus SSW 24+2, 430g) geht ab Januar in den Kiga. Sie war bis zum Herbst bei einer Tamu, bei der wir sie jetzt rausgenommen haben, da Annika mit den neuen kleineren Kindern (ausschließlich ca. 1,5 Jahre) nicht zurecht kam (zu unberechenbar und zu wenig Neues zum Abschauen). Mit der Leiterin des Kiga hab ich lange über eventuelle Probleme gesprochen. Sie wollen ab Januar das Berliner Eingewöhnungsmodell versuchen. Was halten Sie von diesem Modell? Gut finde ich, dass der Kiga offenbar Annika die Zeit zur Eingewöhnung gibt, die sie braucht, denn von einer Bekannten, deren Kind nach uns in die selbe Gruppe kommen sollte, hab ich gehört, dass der Kiga den Termin zur Eingewöhnung auf unbestimmte Zeit verschoben hat, je nachdem, wie es mit unserer Tochter klappt, ggf. kommt das Kind dann in eine andere Gruppe. liebe Grüße Claudia

Mitglied inaktiv - 06.12.2010, 14:10



Antwort auf: Berliner Eingewöhnungsmodell

Hallo, Wie alt ist denn Ihre Tochter? Ohne das Alter der Kinder zu kennen, ist keine Empfehlung abzugeben. Ist Ihre Tochter normal entwickelt und als gesund zu bezeichnen. Auch das müsste ich wissen. Das Berliner Modell ist ein abgestuftes Trennungsmodell mit Unterbrechungsmöglichkeiten, falls es nicht voran geht. Es kommt mir zu sehr festgelegt vor und beachtet nicht exakt die Kriterien der sanften Ablösung. Das heißt, nicht die Signale des Kindes sind entscheidend und das Ersatz-Bindungsgeschehen, sondern eine modellhafte reine Trennungsstrategie, die allerdings Flexibilität zulässt. Die muss dann aber auch erst einmal genutzt werden. Vielleicht schreiben Sie mir noch einmal. Viele Grüße.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.12.2010