Frage: Aufforderung zum Mitgehen - Selbstbeschäftigung

unser Sohn (18,5 Monate) ist kaum in der Lage sich kurzfristig ohne uns selbständig zu beschäftigen. Ihm wird sehr schnell langweilig. Papa und Mama müssen überall mit hingehen. Wir können nicht irgendwo sitzen oder uns kurz mit etwas beschäftigen, wir werden sofort am Finger gezogen und überall hingeführt, manchmal reicht auch die bloße Anwesenheit. Das geht manchmal in minutenabständen. Wir versuchen dem so oft es geht, nachzugehen, beziehen ihn in viele Beschäftigungen im Haushalt mit ein. Aber manchmal geht es eben nicht. Dann folgt ein Gerangel und ein Wutanfall. Ein "Geh doch alleine vor" oder ein Vertrösten versteht er scheinbar nicht. Wie können wir hier angemessen reagieren, um ihm nachzukommen, aber auch mal etwas allein zu erledigen? Ist er noch zu klein, sich auch mal minutenweise selbst zu beschäftigen? Sollte ich den ganzen Tag für ihn "reservieren" oder kann ich ihn in seinem Alter auch schonmal vertrösten für eine Zeit, um etwas zu erledigen? Vielen Dank für Ihre Hilfe

Mitglied inaktiv - 30.11.2009, 11:12



Antwort auf: Aufforderung zum Mitgehen - Selbstbeschäftigung

Hallo, es ist sehr hoher Anspruch, den viele Eltern heutzutage schon an die Selbstbeschäftigung ihrer Kleinkinder haben. Nur wenn Kinder sehr kreativ und begabt sind, schaffen Sie es in diesem Alter, sich schon längere Zeit allein zu beschäftigen. Die meisten Kinder suchen und brauchen Gesellschaft. Früher, sagen wir vor 100 Jahren, war das meist kein Problem, denn es waren Geschwister da oder Kinder in der Nachbarschaft, die für die nötige Unterhaltung sorgten. Dafür gab es früher weniger Spielzeug, aber das machte nichts, denn Spielzeug hat in diesem Zusammenhang erst einmal nur einen begrenzten Wert. Den Kinder geht es um Kontakte zu anderen Menschen. Da stehen am Anfang in der ersten Reihe die Hauptbezugspersonen. Wie ist es denn bei Ihnen mit Großeltern, mit Gängen zum Spielplatz, mit Kinderspielgruppen usw? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.12.2009