hallo nochmal, dr. posth,
erst mal danke für ihre antwort. dann hier gleich noch eine anschlussfrage:
welche ursachen können dafür verantwortlich sein, dass ein kind "mit seinem bisher entwickelten Selbst nicht stark genug" ist?
danke!
mfg,
miri
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/mebboard.php3?step=2&range=20&action=showMessage&message_id=12815&forum=155
Mitglied inaktiv - 08.09.2003, 10:08
Antwort auf:
anschlussfrage zu "angst vor anderen kindern"
Hallo, demnächst wird in meinem Langtext über das emotionale Bewußtsein dieses Thema ausgebreitet. Daher jetzt nur in Kürze und ganz allgemein gesprochen: Störungen der Mutter-Kind-Bindung im Säuglingsalter (z.B. durch langes Schreien lassen und Nichtbeachtung des Fremdelns), mißlingende Loslösung (z.B. durch falsches Verhalten der Eltern bei der Anhänglichkeit) und emotionale Untersättigung (sagen wir Lieblosigkeit im Umgang) sind die grundlegenden Ursachen der schwierigen Selbstentwicklung. Aber auch zu hartes Reagieren von Eltern auf den Trotz und zu frühes Aussetzen einer sozial nicht zu bewältigenden Fremdbetreuung gehören in vorderster Linie dazu. Das Selbst eines Menschen ist zunächst ein äußerst zerbrechliches und leicht irritables Erleben von der eigenen Person in der menschlichen Gesellschaft. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.09.2003
Antwort auf:
anschlussfrage zu "angst vor anderen kindern"
hallo dr. posth,
danke nochmals für ihre antwort.
da die anderen punkte definitiv nicht in frage kommen, bitte ich um eine weitere erklärung zu:
- "mißlingende Loslösung (z.B. durch falsches Verhalten der Eltern bei der Anhänglichkeit)" und
- "zu frühes Aussetzen einer sozial nicht zu bewältigenden Fremdbetreuung"
zum 1.: hier verstehe ich leider nicht genau, was sie damit meinen: dass die eltern nicht loslassen können/wollen oder eher, dass sie das kind gegen seinen willen zwingen, sich zu lösen?
zum 2.: ich vermute, sie meinen damit, dass man das kind zu früh in fremdbetreuung gibt/gab? dann trifft das wohl auch nicht zu. die allererste fremdbetreuung, der unser kind ausgesetzt war, begann stundenweise um den ersten geburtstag und wurde sehr sensibel mit einer gemeinsamen eingewöhnungszeit gestartet. es gab in diesem zusammenhang kein einziges mal tränen während des gesamten zweiten lebensjahres.
danke!
mfg,
miri
Mitglied inaktiv - 08.09.2003, 22:14
Antwort auf:
anschlussfrage zu "angst vor anderen kindern"
Hallo, ja, zu Punkt 1 eher der zweite Fall, also Nichtbeachten des Absicherungswunsches des Kleinkindes bei der primären Bezugsperson als die "sichere Basis".
zu Punkt 2: wenn die erste Fremdbetreuung so einfühlsam verlaufen ist, wie Sie schildern, ist dieser Grund eher unwahrscheinlich. Allerdings gibt es viele feine Signale, welche man oftmals übersieht.
Bliebe ja letztlich nur die Frage einer Veranlagung, aber Veranlagung zum schwachen Selbst? Veranlagung für Selbstunsicherheit, wie soll das gehen? Da blieben also erst einmal ein paar Fragen offen. Eine komplette Analyse, so interessant sie auch ist, ist von hier aus leider unmöglich. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.09.2003