Sehr geehrter Hr. Dr. Posth,
ich gehe mit meiner Tochter wöchentlich zu einer Spiel-/Turngruppe.Sie braucht in dieser Turngruppe immer die Mama. Sie ist sehr anhänglich und lässt nie meine Hand los. Zu Hause sehr fröhlich,aufgeweckt + selbständig.Wenn an einem Spielgerät ein anderes Kind entgegen kommt, zieht sie sich gleich zurück. Spielt also nie da, wo gerade ein anderes Kind ist, sondern beobachtet dann nur. Manchmal hält sie aber auch einem Kind den Ball hin u. spielt mit ihm. Die anderen Mütter sagen, ich hätte sie zu eng an mich gebunden, müsste sie mal alleine lassen usw.Deren Kinder laufen alleine überall hin u. spielen mit jedem. Mache ich etwas falsch? Thema Ferbern bzw. JKksl: Ich lehne dies strikt ab und weise immer wieder auf die Risiken u. die Erlebnsiwelt des Säuglings in Momenten des Schreienlassens hin. Kann ich mich auf irgendwelche wissensch. Untersuchungen berufen? Ich finde einfach nichts "Handfestes" im Internet.Dieses Foum bzw. www.ferbern.de wird abgelehnt.
Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 08:27
Antwort auf:
Anhänglichkeit / 22 Mon. /Fam.bett/getragen/nie schreien/nie fremdbetr.Danke!:-)
Hallo, die anderen Eltern wissen schon, warum sie bestimmte Foren ablehnen, denn längst ist bekannt, wer in welchem Forum wie berät und wie die anderen Eltern zu den Aussagen stehen. In meine Forum findet Ihr Standpunkt ausreichend Unterstützung, sehen Sie einmal in die vielen Stichworte im Suchlauf. Übrigens 2 Fragen weiter oben schilderte eine Mutter den vergleichbaren "Fall" ihres Sohnes. Die Antwort hier gelten also auch für Sie und Ihre Tochter.
Sie machen nichts falsch, nur verläuft die Sozialisationsentwicklung Ihrer Tochter etwas anders als bei den Kindern, die Sie gerade mit erleben. Ihre Tochter verhält sich mit ihren knapp 2 Jahren wie ein sicher gebundenes, aber von Natur aus etwas ängstliches Kleinkind. Die anderen Kinder haben vielleicht aufgrund weniger sicherer Bindung die Taktik der Vermeidung eingeschlagen und geben sich selbstständiger als sie sind. Damit erfüllen sei ein Wunschdenken unserer Gesellschaft, überfordern aber ihre psychische Stärke (was einmal für sie ein Nachteil werden kann).
Achten Sie am besten aber nur auf die Botschaften ihrer Tochter, die sie an Sie sendet. Sie will Sie nicht drangsalieren, sondern braucht derzeit noch Ihre Unterstützung bei der Konfrontation mit der Gruppe. Ermuntern Sie sie, das eine oder andere auch einmal ohne Sie zu wagen, aber drängen sie sie nicht. Sie zeigt Ihnen dann stolz, was sie sich schon traut.
In meine Büchern habe ich versucht, alles zusammenzutragen, was wissenschaftlich dazu untersucht und erwiesen ist. Einfache Ratgeber bieten diesen Zugang und diese Übersicht nicht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.05.2010