Lieber Dr. Posth, ich erbitte mir Ihre Meinung zu folgender Problematik (in Kurzform): In meiner Klasse habe ich einen (deutschen)Schüler (9), der freiwillig so gut wie gar nicht spricht (Mutismus?). Äußert er sich doch einmal, weist er einen sehr eingeschränkten Wortschatz auf und spricht dysgrammatisch (falsche Artikel, falsche Deklinationen, keine vollständigen Sätze). Organisch konnten keine Auffälligkeiten gefunden werden, auch bei der Einschulungsuntersuchung war alles o.B. Ich wies die Eltern von Anfang an auf die Problematik hin, was jedoch stets ignoriert und weggeschoben wurde. Nun kommen höhere Leistungsanforderungen hinzu und die Probleme des Kindes kommen überdeutlich zum Tragen (besonders im schriftlichen Ausdruck) und haben sich durch häuslichen Druck zu einer Schul- /Prüfungs-/Versagensangst (Zittern, Weinen vor und während jeder Klassenarbeit) ausgeweitet, was nun auch von Elternseite nicht läger verdrängt werden kann. Ich empfahl in einem Gespräch den Besuch des Kinderarztes, mit dem das weitere Procedere (Kinderpsychologe/Logopädin)geplant werden solle. Welchen Weg würden Sie, soweit sie das nach der Knappheit meines Berichtes beurteilen könne, empfehlen? Und vor allem: Wie kann man die Dringlichkeit, die schon allein durch das Alter des Kindes bedingt ist, deutlich machen(Kinderpsychologen/Logopäden sind doch sehr überlaufen)? Gibt es Mittel und Wege, hier eine Beschleunigung zu erreichen? Vielen Dank im Voraus!
Mitglied inaktiv - 11.10.2002, 11:24