Sehr geehrter Dr Nohr,
Mit meiner Tochter (knapp 6 Monate) besuche ich eine PEKiP-Gruppe. Das Thema hatte mich interessiert u grundsätzlich hatte ich eher Sorge, dass das Ganze zu dogmatisch u/o alternativ abläuft - PEKiP kann in seiner Auslegung ja recht drastisch sein. Dies ist aber nicht der Fall. Dort habe ich heute morgen von derzeit eher unruhigen Nächten berichtet: meine Tochter schläft recht unruhig, ohne zu schreien. Sie wimmert gelegentlich im Schlaf u braucht einfach viel Nähe. Ich hatte mich nicht beklagt. Mein Kind liegt im Beistellbett u ich kann schnell wieder einschlafen. Für mich ist das a.e. Ausdruck ihres Alters u der Entwicklung. Entsprechend konnten viele Mamas ähnliches berichten.
Nun erklärte uns die Kursleiterin aber, dass uns die Kinder damit bereits "trainieren" würde u man Ihnen das Verhalten abgewöhnen solle. Ein Kind, welches in solchen Fällen immer direkt gestillt/von der Mama geschmust würde, wisse dann, dass es ja nur lange genug schreien müsse...
von
Nakarta
am 11.12.2018, 21:03
Antwort auf:
Schlaf
Liebe Nakarta,
der "kompetente Säugling" kann schon sehr viel lernen, aber taktisch ist er sicher nicht. Was soll das Kind da trainieren? Wenn man etwas braucht sich nicht zu melden, keine Bedürfnisse zu haben, Eltern nicht zu stören?
Natürlich kennen alle die Geschichten von den manipulierenden Kindern, die sich an nichts halten, die Eltern tyrannisieren und den Schlaf rauben. Das mag es im Ausnahmefall geben, aber es ist falsch, daraus eine Regel zu machen. Ich möchte, dass ein Kind lernt, dass es sich melden kann wenn es etwas braucht, Angst hat usw.. Dafür sind wir da. Das hat auch seine Grenzen, das können Kinder lernen, wenn die Eltern das altersgerecht und zugewandt beibringen.
Trauen Sie da Ihren eigenen Gefühlen, es ist Ihr Kind, sie beide werden die nächsten Jahre miteinander verbringen, es geht um ihre Beziehung!
Und zur neuen Generation: Ich denke schon, dass sie liebevoll sein kann, das Beste will aber gleichzeitig oft so funktional denkt und einbezogen ist, dass es nicht so leicht ist, den "Bauch" noch zu merken. Ich will das nicht verallgemeinern, sehe diese Lage aber nicht selten.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 12.12.2018
Antwort auf:
Schlaf
...Mir widerstrebt der Gedanke ehrlich gesagt sehr u es passt so gar nicht zu meiner Vorstellung. Zudem kann ich nicht glauben, dass ein so kleines Baby in seinen Bedürfnissen bereits Hintergedanken haben soll. Es erscheint mir doch recht "brutal" es dann ggf einfach mal beim Papa schreien zu lassen, weil sich Veränderungen im Ablauf einer Nacht so schon in 3 Tagen erreichen lassen? Allerdings stand ich mit dieser Ansicht offensichtlich alleine da und bin mir sicher, dass alle Anwesenden liebevolle, nette und auch gebildete Mütter sind (inkl. Leitung). Wie ist Ihre Meinung dazu?
Herzlichen Dank im Voraus und eine schöne Adventszeit!
von
Nakarta
am 11.12.2018, 21:04
Antwort auf:
Schlaf
Genau, ihre teuflischen Pläne setzen die Kleinen nachts im Tiefschlaf um...
Was für ein Unsinn! Gerade vermeintlich Gebildete lassen sich gerne von irgendwelchem neumodischen Unsinn überzeugen anstatt auf ihre Mutterinstikte zu hören. Züchtigungen wurden früher schließlich auch von Ärzten und anderen Fachleuten empfohlen, heute weiß man dass das und vieles andere total falsch war. Da gab es sicher auch Kurse wie deinen wo das empfohlen wurde...
Babys brauchen Nähe, sie haben keine Hintergedanken, sie suchen das was sie zum Überleben brauchen und sie können sich nur durch wimmern, weinen und schreien artikulieren!
Lass dich nicht beirren und gib deinem Baby was es braucht! Hör auf dein Bauchgefühl und tue nichts bei dem dir unwohl ist.
von
Aubergine123
am 12.12.2018, 06:06
Antwort auf:
Schlaf
@aubergine: grundsätzlich sehe ich das genauso und werde an meinem Vorgehen wohl auch nichts ändern. Mich hat vor allem irritiert, dass es ausgerechnet aus der PEKiP-Gruppe und von so jungen, lieben Menschen kam, weil ich dort damit nicht gerechnet hatte... dachte immer, in "unserer Generation" hätten sich die Ansichten schon weitergehend geändert?!
von
Nakarta
am 12.12.2018, 07:30
Antwort auf:
Schlaf
Der Punkt ist ja auch: wie spricht man das an, ohne das sich jemand angegriffen/verletzt fühlt, der das mit seinen eigenen Kindern so praktiziert (die er ja auch liebt)?
Entschuldigen Sie bitte die mehrfachen Meldungen!
von
Nakarta
am 12.12.2018, 11:22