Krabbelstube oder noch zu Hause bleiben

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Krabbelstube oder noch zu Hause bleiben

Hallo Hr Dr Nohr Meine kleine ist nun 17 Monate und meine Karenz geht noch bis September. Einmal die Woche arbeite ich geringfügig und die Maus wird von ihrem Papa betreut. Wenn ich Termine habe oder ich mir ein bischen Auszeit gönne ist sie bei ihrer Oma mit der wir in einem Haus leben. Bei der sind wir auch fast täglich am Nachmittag ein bis zwei Stunden. Läuft toll und gibt absolut keine Probleme. Jetzt wird es langsam ernst und ich überlege wie wir es ab September am besten handhaben. Es gäbe die Möglichkeit dass ich nur 12 Stunden arbeite und die kleine bei Papa oder Oma ist oder ich gehe 20/24 Stunden arbeiten während sie in der Krabbelstube ist. Ich muss mich jetzt bald entscheiden und möchte um ihren objektiven Rat fragen was "Kindgerechte" ist. Ich schwanke zwischen "Krabbelstube als leichten Einstieg zum Kindergarten" und "so lange wie möglich bei den Bezugspersonen". Sie ist generell sehr fordernd aber auch absolut offen anderen Personen gegenüber. Wenn ich mit ihr im Spieletreff ist kann ich sie den anderen Mamas ohne Bedenken überlassen um auf die Toilette zu gehen. Sie sucht mich aber bewegt sich frei zum spielen. Zu Hause ist sie hingegen sehr anhänglich und braucht viel Mama. Männer scheut sie etwas (außer Papa und Opa) Danke für ihre Einschätzung Lg MarLen

von MarLen17 am 05.02.2019, 12:34



Antwort auf: Krabbelstube oder noch zu Hause bleiben

Hallo, es sind m.E. zwei Fragen: Was ist gut für das Kind und was möchten Sie? Die Antworten gehören allerdings zusammen. Wenn es für Sie egal ist wie lange Sie arbeiten, oder Sie Freude daran haben, so viel wie möglich mit Ihrer Tochter zu sein, dann sind kürzere Abwesenheiten in der Regel besser. Heißt, dass eine Mutter, die Lust dazu hat guttut, eine die das macht, "weil es für das Kind gut sein soll", weniger hilfreich ist. Der Einstieg in den Kindergarten gelingt sicher auch einem Kind, das zu Hause eine ausreichend stabile Basis bekommen hat (ein paar Spielegruppen o.ä. sind ja auch so als Kinderkontakt möglich). Es ist wichtig, diese Frage ernsthaft innerlich zu prüfen und dann Schlüsse daraus zu ziehen. Die hinreichend gute Mutter ist nicht unbedingt die, die viel Zeit mit dem Kind verbringt, sondern die, die die gemeinsame Zeit positiv und freudvoll gestalten will und kann. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 05.02.2019